In "Die Zeit" (May 31, 2012), Professor Ulrich Beck explains the background of "the manifesto for re-building Europe":
Wir brauchen ein Europa der Bürger [not available online]
Wir brauchen ein Europa der Bürger [not available online]
The manifesto was written by Ulrich Beck and Daniel Cohn-Bendit. See my post here.
Excerpts from Ulrich Beck's article in "Die Zeit":
Der Kern der Euro-Krise liegt nicht nur bei den Banken oder den Griechen oder den Defiziten der Fiskalunion – was fehlt, ist eine europäische Zivilgesellschaft im Sinne Hannah Arendts, die in Projekten wie einem freiwilligen europäischen Jahr für alle beginnt. Dafür einige Beispiele.
Nehmen wir an, das freiwillige europäische Jahr für alle ist bereits Wirklichkeit. Frank Schuster, 44 Jahre alt, Bankangestellter in Lüneburg, hat ein Jahr lang an einem Umweltprojekt in Athen mitgewirkt und in dieser Zeit Bekanntschaften und Freundschaften geschlossen. Er hat erlebt, wie der Mutter eines griechischen Freundes mehrfach die Rente gekürzt wurde, wie Nachbarn auszogen, weil sie die Miete nicht mehr zahlen konnten, wie Geschäfte in seiner Straße schließen mussten, wie die Menschen sich durch das Spardiktat zutiefst in ihrer Würde verletzt fühlten. Nach Deutschland zurückgekehrt, hört er fassungslos, wie in Medien, Politik und Alltag über die »Pleitegriechen« hergezogen wird. Während hierzulande der Vorwurf populär ist, die Griechen würden über ihre Verhältnisse leben, hat er das Gegenteil gesehen: dass immer mehr Menschen in die Armut abstürzen. [....]
Um die Krise Europas zu bewältigen, reicht nicht ein Umbau der europäischen Institutionen (Wirtschaftsregierung, Fiskalunion, Brandmauer, Euro-Bonds). Mit monetären »Rettungsschirmen« allein lässt sich Europa nicht retten. Die Malaise hat ihre Wurzeln darin, dass wir ein Europa ohne Europäer haben. Was fehlt, das Europa der Bürger, kann nur von unten wachsen, aus der Zivilgesellschaft selbst. Deshalb brauchen wir ein freiwilliges europäisches Jahr für alle.
See also Beck's article "Europe's crisis is an opportunity for democracy" (The Guardian, November 28, 2011)
And hear his lecture at LSE on "Not German Europe"
(London School of Economics, February 20, 2012)
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