Unerfüllte Moderne?
Neue Perspektiven auf das Werk von Charles Taylor
Hrsg. von Michael Kühnlein und Matthias Lutz-Bachmann
(Suhrkamp Verlag, 2011)
874 Seiten
Kurzbeschreibung
Charles Taylor gehört zu den international renommiertesten Philosophen der Gegenwart. Sein Werk vereint Sozial- und politische Philosophie zu einer umfassenden Gütertheorie der Moderne. Als Vordenker des Kommunitarismus verteidigt er die normative Unhintergehbarkeit des Guten bei der Bestimmung des Menschen; als Theoretiker der Moderne kritisiert er den »Artikulationsstau« säkularer Großerzählungen. Der vorliegende Band, der aus Anlaß des 80. Geburtstages von Charles Taylor erscheint, beschäftigt sich mit zentralen Aspekten seines philosophischen Denkens. Er umfaßt Beiträge von Philosophen, Theologen, Soziologen und Juristen, darunter Christoph Menke, Karl Kardinal Lehmann, Hans Joas und Hartmut Rosa, sowie eine Replik von Charles Taylor.
Inhalt
Michael Kühnlein & Matthias Lutz-Bachmann
Einleitung: Philosophie als Selbstreflexion der Moderne [Leseprobe]
I. Resonanz, Exkarnation und Kapitalismus
Hartmut Rosa
Is There Anybody Out There? Stumme und resonante Weltbeziehungen – Charles Taylors monomanischer Analysefokus
Hauke Brunkhorst
Die große Geschichte der Exkarnation
Axel Honneth
Markt und Moral. Alternativen der Kapitalismusanalyse
II. Liberalismus, Pragmatismus und Hermeneutik
Enno Rudolph
Rousseau absconditus. Zur Kritik der Taylorschen Liberalismuskritik
Ludwig Nagl
»The Jamesian open space«. Charles Taylor und der Pragmatismus
Franz-Josef Bormann
Zwischen partikularer Hermeneutik und universaler Objektivität
Michael Haus
Charles Taylor und Michael Walzer
III. Authentizität, Freiheit und Moderne
Christoph Menke
Was ist eine »Ethik der Authentizität«?
Thomas Buchheim
Negative und positive Freiheit
Ludwig Siep
Hegels und Taylors Kritik der Moderne
Jean-Pierre Wils
Wahl und Kontexte. Über die Geschicke religiös motivierter Handlungen im säkularen Zeitalter
IV. Christentum, Religion und Moral
Karl Kardinal Lehmann
Entsteht aus dem verfälschten Christentum die Moderne?
Friedo Ricken
Ethik des Glaubens
Matthias Lutz-Bachmann
Religion in den Ambivalenzen der Moderne
Michael Kühnlein
Religion als Auszug der Freiheit aus dem Gesetz?
Lino Klevesath & Walter Reese-Schäfer
Eine moralische Überlastung von Religion
Christian Danz
Religion als Selbstdeutung
Heinz Kleger
Moderne Bürgerreligion
Claus Leggewie
Religionsvielfalt als Problem?
V. Säkularisierung, Subtraktion und Transzendenz
Volker Gerhardt
Säkularisierung: Eine historische Chance für den Glauben
Thomas Rentsch
Wie ist Transzendenz zu denken? Kritische Thesen zu Charles Taylors Säkularisierungskonzept
Holmer Steinfath
Subtraktionsgeschichten und Transzendenz
Jürgen Goldstein
Säkularisierung als Vorsehung
Markus Knapp
Gott in säkularer Gesellschaft
Udo Di Fabio
Zur Aufklärung der säkularisierten Gesellschaft
Hans-Joachim Höhn
Reflexive Säkularisierung
Hans Joas
Wellen der Säkularisierung
VI. Gnade, Liebe und Wahrheit
Wolfgang Palaver
Güterordnung und vermittelnde Gnade. René Girard und
Charles Taylor angesichts der Krise der Moderne
Peter Strasser
Bedingungslose Liebe. Charles Taylors katholische Modernität
Micha Brumlik
Das rabbinische Verständnis theologischer Wahrheit – ein
Vorläufer pragmatistischer Wahrheitstheorien?
Martin Seel
Glaube, Hoffnung, Liebe – und einige andere nicht allein christliche Tugenden
Charles Taylor
Replik
Michael Kühnlein ist Lehrbeauftragter für Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main. Buchveröffentlichungen: "Religion als Quelle des Selbst. Zur Vernunft- und Freiheitskritik von Charles Taylor" (Mohr Siebeck, 2008) und "Kommunitarismus und Religion" (Hrsg.) (Oldenbourg Akademieverlag, 2010).
Matthias Lutz-Bachmann ist Professor für Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main. Buchveröffentlichungen: "Frieden durch Recht" (Suhrkamp Verlag, 1996) (mit James Bohman) und "Weltstaat oder Staatenwelt? Für und wider die Idee einer Weltrepublik" (Suhrkamp Verlag, 2002) (mit James Bohman).
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