Tuesday, December 24, 2019

Habermas in 2019 - interviews, essays, books and lectures

"Gespräch über Heimat, Europa und die Zukunft" (Interview), Kölnische Rundschau Online 08-07-2019 

"Abschied von einer Philosophin", Frankfurter Allgemeine Zeitung 22-07-2019. English: “Farewell to a Philosopher”, Constellations vol. 26 no. 3 (2019), pp. 353-354.

"Eine persönliche Bemerkung zur Rezeption der Schriften von Siegfried Landshut", "Politik 100x100", Blog des Fachgebiets Politikwissenschaft an der Universität Hamburg 17-09-2019. 

"Noch einmal: Zum Verhältnis von Moralität und Sittlichkeit", Deutsche Zeitschrift für Philosophie vol. 67, no. 5 (2019), pp. 729-743. [Lecture at Frankfurt University, June 19, 2019.] 

Auch eine Geschichte der Philosophie (Berlin: Suhrkamp, 2019). 
Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen. 
Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen. 

"Die Philosophie soll auf ihrem Eigensinn beharren" (Interview), Neue Zürcher Zeitung 14-11-2019. Reprinted under the title “Mehr als alles, was der Fall ist” in Internationale katholische Zeitschrift “Communio”, vol. 48 no. 6 (2019), pp. 654-658.

Wednesday, December 04, 2019

Johann Baptist Metz dies aged 91

Johann Baptist Metz has died at the age of 91. 

See the obituaries in "Süddeutsche Zeitung" and "Die Deutsche Welle".

Katholische Presseagentur Österreich has comments from Jürgen Habermas:
"Philosoph Habermas würdigt verstorbenen Theologen Metz".



Wednesday, November 20, 2019

Review of Habermas's new book in "Le Monde"

In "Le Monde" (November 15, 2019) Nicolas Weill reviews Habermas's "Auch eine Geschichte der Philosophie":

Jürgen Habermas relit toute l’histoire de la philosophie

Excerpt:

"Non croyant, il demeure convaincu que la philosophie moderne doit suivre un cours "postmétaphysique" et non théologique, mais juge que les traditions religieuses peuvent rayonner au­delà du cercle de leurs adeptes.

La foi et le savoir 

Le premier volume étudie l’émergence de cet entrelacement. Habermas remet pour cela à l’honneur la théorie de l’"âge axial", déjà soutenue par le philosophe Karl Jaspers dans Origine et sens de l’histoire (Plon, 1954). Celle­ci veut que, dans une période comprise entre 800 et 200 av. J.­C., une révolution spirituelle se soit produite, simultanément et de façon autonome, dans diverses parties du monde: l’invention du monothéisme, du bouddhisme, de la philosophie présocratique, etc. Ce terreau commun, suivi par l’adoption du platonisme par le christianisme, noue les liens entre la croyance et la raison, lesquels ne commencent à se desserrer qu’à partir du XVIIe  siècle. 

Dans la seconde partie, Habermas s’attache aux "traces" laissées par le compagnonnage de la foi et du savoir dans la philosophie moderne, de Hume, Kant, Hegel et les "jeunes hégéliens" (Feuerbach, Marx, Kierkegaard, qui rejette l’exigence d’absolu) jusqu’aux problématiques les plus contemporaines. Plus qu’une histoire, Habermas met ici en place une "généalogie". Les concepts philosophiques sont replacés dans le contexte sociohistorique où ils apparaissent, mettant en évidence que le processus d’apprentissage de la matière se confond avec celui de la société elle­même. La généalogie ne se réduit pas ici à une dénonciation des illusions, mais devient un outil d’élucidation aux mains d’un philosophe, certes conscient de la faillibilité de son discours mais qui entend ainsi rendre leurs lettres de noblesse à deux notions malmenées, la raison et le progrès."

Thursday, November 14, 2019

Hans Joas reviews Habermas' new book

Professor Hans Joas (Berlin/Chicago) reviews Habermas's new book in "Süddeutsche Zeitung" (November 14, 2019):

"Was weiß, wer glaubt? Im neuen Buch von Jürgen Habermas fragt die Vernunft nach dem Erbe der Religion"

Update:
English: "Faith and Knowledge: Habermas’ Alternative History of Philosophy", Theory, Culture & Society, forthcoming.

Excerpts

"Niemand wird von dem meinungsstarken und streitfreudigen Habermas einen neutralen Überblick über geistesgeschichtliche Entwicklungen erwartet haben. Sein Buch folgt denn auch einem klaren Leitfaden, nämlich der Frage nach dem Verhältnis von Glauben und Wissen, die schon in der aufsehenerregenden Friedenspreisrede von 2001 deutlich angeklugen war. Nach dieser Rede kam das Gerücht auf, Habermas bereite nun ein umfangsreiches Werk über Religion und Religions-geschichte vor. Davon kann beim nun vorliegenden Werk nicht wirklich die Rede sein, weil es Habermas nicht eigentlich um den Glauben oder die Religion geht, sondern um die - angebliche oder wirkliche - schrittweise Verselbständigung der Philosophie gegenüber religiösen und metaphysischen Voraussetzungen. Diese Selbständigkeit der Philosophie und des rationalen Argumentatierens überhaupt ist es, was den Glutkern von Habermas' Motivation ausmacht, seinen "heiligen Gedanken", der auch seinen Blick auf die Geschichte der Philosophie und der Religion lenkt un leitet." (....) 

"In Habermas' Geschichtserzählung finden sich sehr schöne Passagen zum Glaubensverständnis, etwa in den Abschnitten zu Augustinus und zu Pascal. Aber in den meisten Teilen dominiert die Frage nach "autonomen" Rationalität." (.....) "Charakteristisch für das große vorliegende Werk ist, dass hier - anders als bei anderen maßgeblichen Philosophen unserer Zeit wie Charles Taylor und Paul Ricœur - nicht ein Denker mit dem Verhältnis von Glauben und Wissen in eigenen Denken ringt."(.....)

"Karl Rahners berühmtes Wort, der Christ der Zukunft sei ein Mystiker, drück eine Einsicht aus, die nicht auf das Christentum beschränkt ist. Nicht metaphysische Welbilder ziehen die Menschen in den Bann von Religionen und nicht, wie Habermas meint, die sozialintegrativen Wirkungen der Rituale, sondern intensive außeralltägliche Erfahrungen, allein oder mit anderen, welche der Artikulation bedürfen und der Ermöglichung durh die Klugheit von Traditionen."

"Dieses Opus magnum von Habermas lässt sich, was sich schon in seinen Stellungsnahmen der letzten Jahre andeutete, als großartiges Plädoyer an die Adresse einer säkularen ôffentlichkeit lesen, die Gläubigen nicht aus ihrem Gespräch auszugrenzen. Man könnte es in diesem Sinne als Manifest eines "Anti-Säkularismus" lesen. Aber für Gläubige schafft es eine unbehagliche Lage. Hier bietet einer der größten Denken unserer Zeit Dialog und Freundschaft an - und macht es doch schwer, das Angebot anzunehmen, weil das Bild vom Glauben, das er zeichnet, sich vom Selbstbild der Gläubigen so stark unterscheidet."

Interview with Habermas in Neue Zürcher Zeitung

Henning Klingen interviews Jürgen Habermas in Neue Zürcher Zeitung (November 14, 2019):

"Die Philosophie muss nicht zur Verbesserung unseres Wissens von der Welt beitragen – sie soll darauf reflektieren, was diese Wissensfortschritte für uns bedeuten"

[Update: The interview is reprinted under the title “Mehr als alles, was der Fall ist” in Internationale katholische Zeitschrift “Communio”, vol. 48, no. 6 (2019), pp. 654-658.]

Excerpts

"Mein Narrativ erinnert daran, dass die Philosophie einen rationalen Beitrag zur Klärung unseres Welt- und Selbstverständnisses leisten kann. Philosophie ist gewiss eine wissenschaftliche Denkungsart, die aber darüber aufzuklären versucht, wie wir uns heute als Menschen, als Personen und Individuen, auch als Zeitgenossen verstehen können. Dabei geht es, wohlgemerkt, um eine theoretische Orientierung, nicht um das Verhältnis von Philosophie und Öffentlichkeit. 
Es geht eher um eine Hintergrundkontroverse darüber, wie weit die menschliche Vernunft reicht. Erstreckt sich unser fallibles Wissen nur auf das, was der Fall ist? Wir können uns auch über moralische und rechtliche Konflikte, über Kunstwerke und ästhetische Erfahrungen, sogar über die in Lebensformen oder individuellen Lebensentwürfen verkörperten Wertorientierungen mit Gründen auseinandersetzen. Das Spektrum von Gründen, die ins Gewicht fallen, reicht offensichtlich über den Bereich empirischen und theoretischen Wissens hinaus. Wenn aber solche Argumente ebenso «zählen», ist darin die Überzeugungskraft einer praktischen Vernunft am Werk, die nicht in einer für praktische Zwecke bloss in Dienst genommenen theoretischen Vernunft aufgeht. Dann dürfen wir aber auch solche Lernprozesse erwarten, die sich nicht in einer Steigerung von Produktivkräften niederschlagen, die sich vielmehr in Institutionen der Freiheit und der Gerechtigkeit verkörpern. Historische Umstände fordern uns zu solchen oft schmerzlichen normativen Lernprozessen heraus. Dabei lernen wir, wenn alles gut geht, unterprivilegierte Andere in unsere Lebensformen einzubeziehen oder diskriminierte Fremde als gleichberechtigte Andere in einer gemeinsam erweiterten Lebensform anzuerkennen. (.....)
Im Hinblick auf die Frage «Was sollen wir tun?» plädiere ich dafür, der praktischen Vernunft mehr als nur kluge, an je eigenen Präferenzen, Werten oder Gefühlen orientierte Entscheidungen zuzutrauen. Wir können aus der Einsicht in die verletzbaren Strukturen unseres Zusammenlebens gute Gründe für die kantische Idee der Gerechtigkeit und für allgemein verbindliche normative Orientierungen des Handelns gewinnen."

Monday, November 11, 2019

Thomas M. Schmidt on Habermas's new book (audio)

Talk by Professor Thomas M. Schmidt (Goethe University, Frankfurt) on "Habermas und die Religion" (1 hour). Recorded September 26, 2019 in Cologne.



Saturday, November 09, 2019

Links to reviews of Habermas's "Auch eine Geschichte der Philosophie" [Updated January 2022]

Reviews of Jürgen Habermas's "Auch eine Geschichte der Philosophie":

[See also my bibliography "On Jürgen Habermas’ Auch eine Geschichte der Philosophie"]

(A) Journals

Micha Brumlik - "Vom Nutzen und Vorteil der Religion für die Vernunft" (Blätter für deutsche und internationale Politik 2/2020, pp. 112-120)

Friedrich Wilhelm Graf - "Aufklärung, alteuropäisch. Wie Jürgen Habermas der Religion begegnet" (Zeitschrift für Ideengeschichte, Heft XIII/4, 2019, pp. 109-125)

Henning Klingen - "Trost und Trotz der Transzendenz" (Cicero, December 2019, pp. 114-115)

Matthias Lutz-Bachmann - "Wechselseitige Lernabhängigkeit von Glauben und Wissen" [PDF] (UniReport 6/19,  Goethe-Universität Frankfurt am Main, p. 5) [Reprinted here]

Johano Strasser - "Glauben, Wissen und die Möglichkeit globaler Verständigung" (Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte, no. 1-2/2020, pp. 74-77).

Piet Strydom – ”Habermas’s Late Project of Postsecular Postmetaphysical Thinking” (European Journal of Social Theory, vol. 23, no. 4, 2020, pp. 654-660). [paper]

Thomas M. Schmidt - "Die Konstellation von Glauben und Wissen. Zur Genealogie des nachmetaphysischen Denkens bei Jürgen Habermas" (Communio. Internationale katholische Zeitschrift 2020/2, pp. 192-205)

Eduardo Mendieta – ”Religion's Enlightenment” (DRAFT; Critical Research on Religion, vol. 8 no. 1 2020, pp. 196-203)

Brandom Bloch - "The Unfinished Project of Enlightenment", (Boston Review,
June 18, 2020)

Peter J. Verovšek - "Habermas’s Politics of Rational Freedom" (Analyse & Kritik, no. 1, 2020, pp. 191-218)

Rainer Stollmann - "Jürgen Habermas: Auch eine Geschichte der Philosophie", (Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, vol. 68 no. 6 (2020), pp. 561-564)

Ulrich Duchrow - "Auch eine Geschichte der Philosophie", (Neue Wege 4/2020, pp. 30-32)

Edmund Arens - "Von der rettenden Gerechtigkeit zur vernünftigen Freiheit: Jürgen Habermas rekonstruiert Konstellationen von Glauben und Wissen", (Ethik und Gesellschaft no. 1 / 2020)

Tony Carroll - "Auch eine Geschichte der Philosophie", (The Heythrop Journal, vol. 61, no. 5, 2020, pp. 882-883)

Thorsten Paprotny - "Jürgen Habermas: Auch eine Geschichte der Philosophie", (Philosophischer Literaturanzeiger vol. 73 no. 3 (2020), pp. 264-270)

Johannes Fischer - "Über das Verhältnis von Glauben und Wissen. Eine Auseinandersetzung mit Jürgen Habermas' Genealogie des nachmetaphysischen Denkens" (Zeitschrift für Theologie und Kirche, vol. 117, no. 3 (2020), pp. 316-346) [paper; PDF]

Ingolf U. Dalferth - "Jürgen Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie" (Theologische Literaturzeitung, March 2020, pp. 231-238)

Hans-Herbert Kögler - "A Genealogy of Faith and Freedom" (Theory, Culture, and Society,  vol. 37, nos. 7-8 (2020), pp. 37-46)

Hans Joas - "Faith and Knowledge: Habermas’ Alternative History of Philosophy" (Theory, Culture & Society, vol. 37, nos. 7-8 (2020), pp. 47-52) [translation of review in Süddeutsche Zeitung, November 14, 2019]

Eckhard Nordhofen - "Das transfunktionale Paradox: Jürgen Habermas und die Religion" (Stimmen der Zeit, November 2020, pp. 849-857)

Jörg Zimmer - "So viele Fragen. Zu Jürgen Habermas’ "Auch eine Geschichte der Philosophie"", Z. Zeitschrift für marxistische Erneuerung, no. 124 (December 2020).

Gunther Wenz - "Genealogie nachmetaphysischen Denkens: Zur Philosophiegeschichte von Jürgen Habermas" (Kerygma und Dogma, vol. 66, no. 4 (2020), pp. 343-354)

Heinrich Schmidinger - "Habermas, Jürgen, Auch eine Geschichte der Philosophie", (Salzburger Jahrbuch für Philosophie 65/2020, pp. 251-255)

Jan-Olav Henriksen - "Religion as “the Other” Source of the Modern Western World. Habermas’s Contribution to the Contemporary Role of Religion" (Nordic Journal of Religion and Society, vol. 33, no. 2 (2020), pp. 114–125)

György Széll - "Was ist ein nichtverfehltes Leben? Zu Jürgen Habermas’ Auch eine Geschichte der Philosophie" (Sozialwissenschaftlichen Literatur Rundschau, no. 81, 2/2020, pp. 17-39)

Martin Arndt - "Jürgen Habermas: Auch eine Geschichte der Philosophie" (Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte, vol. 73, no. 1 (2021), pp.79-80)

William Rehg - "Auch eine Geschichte der Philosophie (Book review)" (Constellations, forthcoming)


Stefan Hartmann – "Zum “nachmetaphysischen Denken”. Jürgen Habermas und sein Werk" (Die Neue Ordnung, vol. 74, no. 5 (2020), pp. 356-367)

Thomas Meyer - "Was heißt hier "unabgegolten"? Jürgen Habermas und die Rettung der Moderne" (Politisches Denken. Jahrbuch 2019, vol. 29 (2020), pp. 177–186) [Transcript of a radio broadcast from "Deutschlandsfunk", March 2020]

Hans Joas - "Faith and Knowledge: Habermas’ Alternative History of Philosophy" (Theory, Culture & Society, vol. 37, nos. 7-8 (2020), pp. 47-52)

Gerhard Preyer – "Auch eine Geschichte der Philosophie" (Rechtstheorie, vol. 51, no. 3 (2020), pp. 407-410)

Hanjo Sauer - "Von höchster fundamentaltheologischer Relevanz: "Auch eine Geschichte der Philosophie" - eine Leseerfahrung mit Habermas" (Theologisch-praktische Quartalschrift, vol. 168, no. 4 (2020), pp. 402-412)


Vittorio Hösle – "Seine Geschichte der Philosophie. Zum Alterswerk von Jürgen Habermas" (Philosophische Rundschau, vol. 68, no. 2 (2021), pp. 164-207)

Georg Essen - "Jürgen Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie" (Journal for the History of Modern Theology / Zeitschrift für Neuere Theologiegeschichte, vol. 28, no. 2 (2021), pp. 339-352)

Sabrina Zucca-Soest - "Jürgen Habermas: Auch eine Geschichte der Philosophie", Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie, vol. 107, no. 2 (2021), pp. 306-315

(B) Newspapers

* Otfried Höffe (Neue Zürcher Zeitung, November 8, 2019) [my blog post]

* Petra Bahr (Die Zeit, November 7, 2019) [my blog post]

* Michael Hampe (Die Zeit, November 7, 2019) [my blog post]

* Jürgen Kaube (Frankfurter Allgemeine Zeitung, November 9, 2019)

* Patrick Bahners (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, November 10, 2019)

* Arno Widmann (Frankfurter Rundschau, November 12, 2019 + Berliner Zeitung)

* Thomas Meyer (Badische Zeitung, November 13, 2019)

* Thomas Meyer (Deutschlandsfunk, March 1, 2020)

* Hans Joas (Süddeutsche Zeitung, November 14, 2019) [my blog post]

* Regina Kreide (Der Tagesspiegel, November 16, 2019)

* Friedrich Reinhardt (Frankfurter Neue Presse, November 15)

* Nicolas Weill (Le Monde, November 15, 2019)

* Jörg Später (Deutschlandfunk + Die Tagesszeitung TAZ, November 18, 2019)

* Hans Otto Seitschek (Die Tagespost (Würzburg), November 20, 2019.)

* Wolfgang Schütz (Augsburger Allgemeine, November 24, 2019)

* Henning Klingen (Die Furche)

* Georg Cavallar (Die Presse, December 22, 2020)

Michael Karger (Die Tagespost, January 24, 2020)

* Michael Jäger (Der Freitag, April 23, 2020)

* Wolfgang Müller (Junge Freiheit, August 7, 2020)

* Georg Cavallar (Die Furche, August 18, 2021)

* Dieter Hattrup (Die Tagespost, August 26, 2021)


(C) Podcasts, interviews, blogs

Jochen Stöckmann (ARD, podcast)

Josef Früchtl (Deutschlandfunk Kultur, podcast)

* Thomas Meyer (Deutschlandfunk)

* Henning Klingen (Deutschlandfunk, podcast)

Henning Klingen ("Disseits von Erden", Der Podcast der theologischen Fakultäten Österreichs)

Stephan Cartier (Bremen Zwei, podcast)

Stefan Diebitz (Kultur-Port.de)

Hans-Peter Heekerens (socialnet.de, June 4, 2020)

* Francesco Papagni (feinschwarz.net - Theologisches Feuilleton)

Hartmut Kreß (Institut für Weltanschauungsrecht, March 31, 2020)

* Talk by Thomas M. Schmidt (audio, September 2019)

* Interview with Thomas M. Schmidt (Landhuter Zeitung, November 16, 2019)

* Interview with Stefan Müller-Doohm (NDR, November 21, 2019)

* Georg Brunold (Journal21.ch, November 26, 2019)

* Interview with Martin Breul (WDR 5, January 17, 2020)

* Regina Kreide - "1.700 Seiten Habermas in fünf Thesen"

* Frank Vogelsang (X-Chiasmus, February 10, 2020)

Norbert Copray (Publik-Forum, February 26, 2020)

* Burkhard Luber (Milieu, March 2020)

Günter Kruck [Video] (Lecture at "Haus am Dom", Frankfurt am Main, May 2020)

Martin W. Schnell (Kultur/Reflexion blog, May 23, 2020)

* Interview with Jan Philip Reemtsma [Audio] (WDR 5, May 30, 2020)

* Urs Meier (8 blog entries; Urs Meiers blog, April-August 2020)

* Urs Meier (Journal21.ch, August 31, 2020)

* Eckhard Bieger (hinsehen.net, August 15, 2020)

* Hermann Düringer (Evangelische Akademie, Frankfurt)

* Enno Rudolph (www.faust-kultur.de, December 10, 2020)

* Harald Seubert [video] (harald-seubert.de, December 13, 2019)

* Andreas Jacke [video] (Kulturindustrie, YouTube, December 4, 2020)

* Maximilian Huschke (literaturkritik.de, April 7, 2021)

* Gerhard Preyer (academia.edu)


(D) Scandinavian reviews

* Rune Slagstad (Vårt land, December 19, 2019)

* Hans Hauge (Kristeligt Dagblad, December 21, 2019)

* Lars Albinus (Religionsvidenskabeligt Tidsskrift, nr. 70 2020)

Alexander Myklebust (Salongen, May 27, 2020)

* Steen Nepper Larsen (Dagbladet Information, May 30, 2020)

* Sven-Eric Liedman (Dagens Nyheter, June 11, 2020)

* Troels Nørager (Dansk Teologisk Tidsskrift, vol. 83, nos. 3-4, 2020)

* Espen Hammer (Agora, no. 1/2, 2020)

Britta Nørgaard (Tidsskrift for socialpædagogik, vol. 23, no. 2, 2020)

Petra Bahr on Habermas and religion

In "Die Zeit" (November 7, 2019) Petra Bahr reviews Habermas's "Auch eine Geschichte der Philosophie" (Suhrkamp Verlag):

Der Sinn hinter allem


Excerpts:

Das Alterswerk des Philosophen Jürgen Habermas ist eine Zumutung – und die grandiose Hymne eines religiös Unmusikalischen auf Glaube und Theologie.

"Nichts an theologischem Gehalt wird unverwandelt fortbestehen. Ein jeglicher wird der Probe sich stellen müssen, ins Säkulare, ins Profane einzuwandern." Nach 1.800 Seiten eine persönliche Bemerkung: Dieses Zitat von Theodor W. Adorno habe ihn immer gereizt und beschäftigt. Fast ein Bekenntnis. Es liest sich wie die Zusammenfassung des Unternehmens, das Jürgen Habermas nun veröffentlicht hat. Ergebnis eines zwanzigjährigen Exerzitiums, das Klosterstuben und Gelehrtenzimmer verbindet: der Weg zurück, der Versuch, die Vorgeschichte des nachmetaphysischen Zeitalters zu erzählen." (....)

"Habermas erzählt keine Verlustgeschichte und nicht ihr Gegenteil. Er erzählt das, was er in dem Aphorismus von Theodor W. Adorno verdichtet findet: die Geschichte der Theologie als eine Geschichte ihrer philosophischen Anverwandlung, in der die semantischen Potenziale, all das, was im christlichen Glauben und der Theologie zur Sprache kommt, von der Schöpfung bis zur Erlösung, immer über das hinausweist, was Philosophie sich anverwandeln kann. Die Entstehung der autonomen Vernunft, die keinen Gott als Begründung mehr braucht, die nachmetaphysische Beschreibung der Welt ist nur möglich, weil sie die abgestreiften religiösen Vorstellungen und Glaubenssätze immer im Rücken hat, wie einen Schatten.
Philosophie, so wie Habermas sie rekonstruiert, kann deshalb Religion weder ersetzen noch verdrängen. Religion ist das, was in der Philosophie fehlt, und nicht das, was endlich überwunden ist." (....)

"Roter Faden ist immer die Auseinandersetzung von Glaube und Wissen, von autonomer Moral und göttlichem Gebot, vom Wandel der Transzendenz in eine transzendentale Begründung des Menschen. "Auch eine Geschichte der Theologie" – dieser Titel wäre genauso passend gewesen. Was die abendländische, christliche, aber durch jüdische und muslimische Vordenker geprägte Theologie für einen eigenen Beitrag zum postmetaphysischen Zeitalter leistete, wie theologische Aufklärung systematische Unterscheidungsübung wurde, daran erinnert Habermas, gerade weil es ihm um die Entwicklungslinien der Philosophie geht." (....)

"Es ist nicht das Alterswerk eines Frommgewordenen, der, müde am vergeblichen Aufklärungspathos geworden, in die Geschichte flieht, in der Theologie und Philosophie noch befreundete Disziplinen, ja, ein Denkstil waren, eine Praxis des Nachdenkens über die Welt und den Menschen, die ohne Zwist auskam. Habermas schreibt im Modus einer Rückbesinnung, die an Fragen der Gegenwart interessiert ist: Was kann Philosophie heute noch?" (....)

"Der eigentliche Antrieb für die beiden ausschweifenden Bände ist nicht die Sorge um akademische Disziplinen, sondern die Sorge um den Menschen, um sein Selbstverständnis und seine Stellung in der Welt. Neurobiologie und Medizintechnologie, digitale Vermessung und all die technologisch oder weltanschaulich motivierten Vervollkommnungsmodelle des Menschen, seit Jüngstem auch ein Revival kollektivistischer Weltanschauungen, führen in den Augen des großen Gelehrten zu Veränderungen im menschlichen Selbstverständnis, das sowohl die Religion als auch die Philosophie herausfordern muss. Beide geraten in die Defensive, beide drohen als Formen des Nachdenkens und des praktischen Einübens eines Menschseins, das individuelle Freiheit und Begrenzung gleichermaßen in den Blick nehmen will, irrelevant zu werden." 

Friday, November 08, 2019

Otfried Höffe reviews Habermas's new book

In "Neue Zürcher Zeitung" (November 8, 2019), Professor Otfried Höffe reviews Jürgen Habermas's new book "Auch eine Geschichte der Philosophie" (Suhrkamp Verlag, 2019):

Jürgen Habermas erzählt die Geschichte der abendländischen Philosophie neu. Und zeigt, wie sich das westliche Denken vom Glauben löste


Excerpt:

"Nach einem Blick auf Peirce, der einen Pragmatismus mit der Verbindung von Wahrheits- und Handlungsbezug initiiere, springt die Genealogie in die Gegenwart. In ihr werde die Vernunft sowohl in der Forschung als auch in der Politik verkörpert. Kann also in diesen zwei, aber auch nur diesen zwei Dimensionen das von der Philosophie immer noch zu suchende Ganze präsent sein, zugleich mit der Ermutigung zu einer von autonomer Vernunft gestalteten Praxis?

Die Postmoderne hatte vollmundig das Ende der grossen Erzählungen verkündet. Mit seiner Auch-Philosophiegeschichte liefert Habermas ein schlagendes Gegenargument: Wenn auch nicht zwingend, so doch durchaus erhellend lässt sich die Geschichte der abendländischen Philosophie als ein Diskurs über Glauben und Wissen erzählen, der sich zunehmend auf eine vernünftige Freiheit hinbewegt.

Das Telos könnte allerdings problematisch sein. Nicht das Leitmotiv, die vernünftige Freiheit, wohl aber ein unausgesprochenes Element. Habermas erkennt zwar das religiöse Bewusstsein an, solange sich dieses in der liturgischen Praxis einer Gemeinde von Gläubigen verkörpere. Nach jüdischem, vielleicht noch deutlicher christlichem Verständnis geht es jedoch um entschieden mehr. Denn danach soll der Glaube, sollen beispielsweise die Gedanken der Gottebenbildlichkeit, der Menschwerdung der Gottheit und der göttlichen Gnade eigene, das säkulare Freiheitsverständnis teils erweiternde, teils korrigierende Freiheitschancen enthalten.

Ohne Zweifel ist einem Wissen, das letztlich von griechischer Rationalität geprägt wird, die Nichtpräsenz dieser Chancen hochwillkommen. Theologen hingegen, wenn sie denn ihr Metier noch ernst nehmen, müssten hier Einspruch erheben. Sie müssten dann allerdings zeigen, dass die menschliche Vernunft trotz Glaubensvorgaben als autonom und dass die Menschen trotz göttlichen Geboten als rundum frei zu verstehen seien."

Wednesday, November 06, 2019

The first review of Habermas's new book on the history of philosophy

In "Die Zeit" (November 7, 2019) Professor Michael Hampe (Zürich) reviews Jürgen Habermas's new book "Auch eine Geschichte der Philosophie" (Suhrkamp Verlag):

"Jenseits des Glaubens

Excerpts

"Jürgen Habermas ist ein gesellschaftstheoretisch orientierter Philosoph, kein Historiker. Und er hat Auch eine Geschichte der Philosophie geschrieben. Mit ihr schließt er einerseits sein Werk, so wie Kant, Hegel oder Heidegger vor ihm: durch eine Geschichte, die auf sein eigenes Denken zuläuft. Andererseits legt er so etwas wie eine sozialphilosophische "Theorie" von Ritus, Mythos, Religion und ihrem Schicksal im abendländischen Denken vor. Seine Erzählung beginnt nach einer langen Urgeschichte des Religiösen im ersten Band mit der vom Philosophen Karl Jaspers so genannten "Achsenzeit" (zwischen dem 8. und 2. Jahrhundert v. Chr.) und deren "Weltbildrevolution", lässt Buddha und Jesus nicht aus, handelt von Plotin, Augustinus, Thomas von Aquin, Ockham und Machiavelli, um im zweiten zu Luther, Hume, Kant, Hegel, Feuerbach, Marx, Kierkegaard und Peirce überzugehen. Am Schluss erscheint (nach 1680 Seiten) die "diskursethische Erklärung der Vernunftmoral", mit der "der Gebrauch der praktischen Vernunft vom intelligiblen Ich auf eine intersubjektiv ausgeübte Selbstgesetzgebung in praktischen Diskursen umgestellt" wird, also die Philosophie von Habermas selbst." (.....)

Diese Fortschrittsgeschichte ist die "Vorgeschichte einer Paradigmenkonkurrenz" in der Gegenwart. Einer Gegenwart, die durch die Debatten bestimmt ist, in die der Autor Habermas selbst verstrickt war. Die eine Seite dieser Konkurrenz "setzt ihre Analysen bei den Vorstellungen der einzelnen Subjekte an", die andere Seite geht von "geteilten Regelsystemen" aus. Habermas steht auf der Seite der geteilten Regelsysteme. Sofern seine Philosophiegeschichte auf seine eigene Philosophie zuläuft, "entscheidet" er diesen Streit also für sich selbst, das Urteil der Nachwelt antizipierend. 
Obwohl es um Glauben und Wissen geht, handelt es sich um eine Geschichte der Philosophie. Philosophie ist für Habermas im Kantschen Sinne Konkurrenz in "wissenschaftlicher Denkungsart", vernünftiger Streit. Sie hat damit zu tun, dass man argumentativ "Stellungen" bezieht und sie gegen andere "verteidigt". (Das könnte man auch anders sehen, wenn man sie eher als Schriftstellerei begreift.) Die Gegenwart, in der er diese Paradigmenkonkurrenz situiert, ist eine moderne und deshalb "nachmetaphysische".
Habermas bleibt bei dem von ihm schon lange bevorzugten, mit dem Glauben verbundenen Metaphysikbegriff. Metaphysik sei "Glaube an eine restituierende oder rettende Gerechtigkeit" jenseits unserer Lebenswelt, hat also mehr mit Religion, Moral, Recht und der Legitimation staatlicher Herrschaft zu tun als mit dem Buch von Aristoteles, das dieser Disziplin einst ihren Namen gab. Nachmetaphysisch ist dagegen ein Denken, "das Gerechtigkeit auf die Kooperationsbereitschaft kommunikativ vergesellschafteter Subjekte bezieht". Wir leben in einer nach-metaphysischen Zeit, sofern wir in der Zeit von Habermas leben. (....) 
Habermas erkennt eine Metaphysik als "Gestalt des Geistes" in der Gegenwart nicht an, weil "das Denken" seiner Meinung nach "überzeugende Lernprozesse" durch-laufen hat, hinter die "es" nicht mehr zurückfallen könne. "Wir" können nach diesem "okzidentalen Lernprozess" nicht "nostalgisch" zurück zu Thomas von Aquin oder Heraklit. Metaphysiker der Gegenwart sind für ihn deshalb wie religiöse Traditionalisten Sitzenbleiber, die die Versetzung in die Gegenwartsklasse nicht geschafft haben oder nicht mitmachen wollen. (.....)

"Für solche praktische Wirksamkeit der europäischen Philosophie, für die Förderung eines aufgeklärten pluralistischen Lebens, ohne weltanschauliche Bevormundung, hat sich Jürgen Habermas als Freund des Pragmatismus und bekanntester lebender Vertreter der Kritischen Theorie ja immer eingesetzt. Nicht zuletzt, indem er die Rolle des Intellektuellen, der mutig politisch Stellung bezieht, wie wenige andere Philosophen in seinem langen Leben ausgefüllt hat und immer noch ausfüllt. Dafür wird er in Erinnerung bleiben, was immer aus der (diskursiven) Vernunft nun auch noch werden mag angesichts der Trumpeltiere dieser Erde und angesichts der großen historischen Perspektive einer zunehmend globalisierten Philosophie."


See my blog post on the new book by Habermas here.


Wednesday, October 30, 2019

Panel on Habermas' contributions to social and political thought

A video from a discussion of Habermas' contributions to social and political thought
at  the Clough Center for the Study of Constitutional Democracy, Boston College,
October 21, 2019:

Panelists:

02:20 - Anne Reichold (University of Flensburg) - "Habermas on Moral Emotion"

19:30 - David Rasmussen (Boston College) - "The Structural Transformation of the Public Sphere"

35:45 - Hauke Brunkhorst (University of Flensburg) - "The Absolute" and Social Revolution

57:45 - Frank Michelman (Harvard University) - "Political Moralism?"

1:11:00 Questions from the floor

Moderator: Dermot Moran, Boston College.


I especially recommend the short lecture by Frank Michelman.





Tuesday, October 15, 2019

Neues Buch: "Kritische Theorie der Politik"



Kritische Theorie der Politik

Hrsg. von Ulf Bohmann & Paul Sörensen

(Suhrkamp Verlag, 2019)

709 S.




Inhalt [Leseprobe]

Ulf Bohmann & Paul Sörensen - "Zur Kritischen Theorie der Politik heute"

I. Referenzen und Gewährsleute

Nancy Fraser - "Warum zwei Karls besser sind als einer: Mit Polanyi und Marx zu einer Kritischen Theorie zeitgenössischer Krisen" [paper 2017]

William E. Scheuerman - "Die Krise der liberalen Demokratie"

Hubertus Buchstein - "Otto Kirchheimer und die Frankfurter Schule"

Oliver Marchart - "Der feindliche Zwilling. Herbert Marcuses Theorie  der Politik aus postfundamentalistischer Perspektive"

II. Politische Theorie als/oder Theorie der Gesellschaft

Alex Demirović - "Das Scheitern der Agonistik"

Hartmut Rosa - "Der Irrtum der antagonistischen Sozialontologie" [Vortrag, 2018]

Sonja Buckel/Dirk Martin - "Aspekte einer gesellschaftskritischen Theorie der Politik"

Bernd Ladwig - "Unwirkliche Kritik. Was die Kritische Theorie vom politischen Liberalismus trennt – und warum sie im Zweifelsfall verliert"

III. Gerechtigkeit, Kritik der Rechte und Normativität

Rainer Forst - "Eine kritische Theorie transnationaler (Un-)Gerechtigkeit"

Daniel Loick - "Aufgaben einer kritischen Theorie des Rechts"

Raymond Geuss - "Normativität in der Kritischen Theorie der Politik"

IV. Im Widerspruch? Negativismus, Fortschritt und das gute Leben

Michael Hirsch - "Ideenpolitik, Gesellschaftspolitik, Biopolitik"

Robin Celikates - "Moralischer Fortschritt, soziale Kämpfe und  Emanzipationsblockaden"

Amy Allen - "Psychoanalyse, Kritik und Emanzipation" [Paper]

Oliver Flügel-Martinsen - "Befragung, negative Kritik, Kontingenz"

V. Kritische Theorie der Demokratie und der Autorität

Martin Saar - "Ohnmacht und Unfreiheit"

Regina Kreide - "Politik der kommunikativen Macht"

Maeve Cooke - "Nicht-autoritäre Autorität"

VI. Grenzverschiebungen und Grenzüberschreitungen

David Owen - "Die Governance von Bewegung"

Svenja Ahlhaus/Peter Niesen - "Regressionen des Mitgliedschaftsrechts" [Paper]

Hauke Brunkhorst - "Kritische Theorie internationaler Beziehungen"

Ina Kerner - "Zu einer kritischen Theorie der Politik  in postkolonialen Zeiten"

Volker M. Heins - "Kultureller Pluralismus und Kritische Theorie.  Von Adorno bis Honneth" [paper]


Tagung anlässlich des Erscheinens des Buchs

Goethe Universität, Frankfurt/M, 31. Oktober - 1. November 2019. 
Program hier

Keynote: Oliver Marchart - "Kritische Theorie und kritische Theorien. Zur Verortung des Politischen in der Kritik"

Speakers: Volker Heins, Rainer Forst, Daniel Loick, Svenja Ahlhaus & Peter Niesen

Podiumsdiskussion - "Kritische Theorie der Politik im Widerstreit" : Bernd Ladwig, Martin Saar & Oliver Flügel-Martinsen

Die Veranstaltung ist öffentlich. Anmeldung hier.

Monday, October 14, 2019

Seminar with Habermas in Cortona, Italy

Jürgen Habermas will attend a seminar on "A Genealogy of Post-Metaphysical Thinking" in Cortona, Italy, on October 18-19, 2019. The seminar is organized by "La Società Italiana di Teoria Critica". Participation by invitation only.  

The programme:

Section I: The roots of postmetaphysical thinking
Chair: Elena Pulcini (Florence)

* Jürgen Habermas: Opening remarks
* Marina Calloni: Post-metaphysical thought and post-secularism
* Virginio Marzocchi: Was ist Religion?
* Alessandro Ferrara: What the battle over the reasonable reveals
* Habermas’ reply, interventions, general discussion

Section II: In dialogue with Jürgen Habermas
Chair: Alessandro Ferrara (Rome)

* Lucio Cortella: Das normative Erbe der Religion
* Walter Privitera: Die Idee des sakralen Komplexes und ihre Folgen
* Habermas’ reply, interventions, general discussion

Section III: Habermas global
Chair: Marina Calloni (Milano)

* Stefan Müller-Doohm: Kommunikatives Handeln als gesellschaftliche Einheit
* William Outhwaite: Habermas in a Cold Climate
* Luca Corchia: Habermas’ reception in Italy
* Habermas’ reply, interventions, general discussion

"Habermas global. Wirkungsgeschichte eines Werks" (ed. by Stefan Müller-Doohm, William Outhwaite & Luca Corchia) will come out on Suhrkamp Verlag on October 28. See a preview here (PDF).



Tuesday, September 17, 2019

Blog entry by Habermas - on Siegfried Landshut (1897-1968)

A blog entry by Jürgen Habermas on the German sociologist Siegfried Landshut (1897-1968): 

"Eine persönliche Bemerkung zur Rezeption der Schriften von Siegfried Landshut",
Politik 100 x 100, Blog des Fachgebiets Politikwissenschaft an der Universität Hamburg, September 17, 2019.


Sunday, September 15, 2019

Papers on Ronald Dworkin's Late Work

Papers from the Balzan Conference on "Ronald Dworkin's Late Work", New York University, September 13-14, 2019:

Panel 1: Dworkin’s "Religion without God"

Eric Gregory (Princeton) - "Confessions of a Religious Liberal: Ronald Dworkin’s Religion Without God"

Moshe Halbertal (NYU) - "Ronald Dworkin Religion Without God: Morality and the Transcendent"

Larry Sager (Texas) - "Solving Religious Liberty"

Panel 2: Dworkin on international law

John Tasioulas (King’s College, London) - "Fantasy Upon Fantasy: Some Reflections on Dworkin’s Philosophy of International Law"

Panel 3: The idea of integrity in "Law’s Empire"

Andrei Marmor (Cornell) - "Integrity in Law’s Empire"

Jeremy Waldron (NYU)  - "The Rise and Decline of Integrity"

Panel 4: Law and morality in "Justice for Hedgehogs"

Mark Greenberg (UCLA)  - "What Makes a Moral Duty Legal?"

Ben Zipursky (Fordham) - "Jurisprudence in Justice for Hedgehogs: Metaphysical, not Political"


Thursday, August 08, 2019

Habermas - 90th birthday interview

Jürgen Habermas has not given any interviews to the major German newspapers on the occasion of his 90th birthday. But he has given a short interview to a newspaper journalist, Andreas Arnold, from Gummersbach near Cologne - his place of birth. The interview has now been published on the web site of "Kölnische Rundschau":

"Ein Gespräch über Heimat, Europa und die Zukunft"
(Kölnische Rundschau online, July 8, 2019) 

Excepts:

Q: Womit kann man Ihnen eine Freude machen, wenn man Sie heute beschenken möchte?

A: "Am meisten habe ich mich gefreut, als mir meine Kinder vor Jahrzehnten bei einem runden Geburtstag einen Maulwurf aus Stoff schenkten – sie hatten mich bei meinem vergeblichen Kampf gegen die Maulwürfe im Garten beobachtet. Wie schon Marx wusste, ähnelt das Denken der Philosophen am ehesten der unterirdischen Wühlarbeit dieser Tiere. Sie sind blind, erkennen aber Widerstände und geben trotzdem nicht auf."

Q: In Ihrem Studium haben Sie sich mit Philosophie, Geschichte, Psychologie, deutscher Literatur und Ökonomie befasst. Was war damals eigentlich Ihr Berufswunsch?

A: "In meinem Abiturzeugnis habe ich „Journalist“ als Berufswunsch angegeben. Ich hatte schon während der letzten Jahre auf dem Gymnasium Film- und Theaterkritiken geschrieben; das habe ich als Student etwas professioneller bei Otto Vormstein auf der Lokalredaktion des „Kölner Stadtanzeigers“ fortgesetzt. Für Philosophie, Psychologie und Genetik habe ich mich schon früh interessiert; aber es wäre Größenwahnsinn gewesen, mit dem Ziel zu studieren, später einmal Professor zu werden."

Q: Welchen Stellenwert haben Religion, Kirche und Glauben in Ihrem Leben?

A: "Ich bin nicht religiös, aber wenn ich die Diskussionen des hohen Mittelalters verfolge oder Luther lese, denke ich manchmal, ich wäre auch ein guter Theologe geworden."

Q: Die Europawahl ist gerade vorbei. Sie gelten als Anhänger eines großen Europa. Wenn Sie sich an Ihrem Geburtstag wünschen könnten, wie Europa in zehn oder 20 Jahren ausschaut, was würden Sie sagen?

A: "Ich glaube, dass die wachsende wirtschaftliche und soziale Ungleichheit innerhalb der Mitgliedsländer der Währungsgemeinschaft und vor allem zwischen ihnen ein Sprengsatz ist, der nur durch eine politische Euro-Union und eine engere Kooperation auch auf den Gebieten der Fiskal-, Wirtschafts- und Sozialpolitik entschärft werden kann. Für die Hauptursache halte ich den rücksichtslosen Wirtschaftsegoismus, den die Bundesrepublik mit unschuldigem Augenaufschlag seit 2010 betreibt.
Wenn man dem dramatischen Verfall der Kooperationsbereitschaft und der politischen Kultur in Europa weiter zuschaut, kann der Moment der Wahrheit erst eintreten, wenn die Rechtspopulisten die Mehrheit in Parlament und Rat übernehmen und beim Versuch, die EU abzuwickeln, feststellen müssen, dass sie es gar nicht können – weil sie sehen, dass der Schaden zu groß wäre."


Tuesday, July 30, 2019

Videos: “John Rawls and After” (Harvard University, 2019)


Videos from a conference on “Inequality, Religion, and Society: John Rawls and After”, held at Harvard University, January 24/25, 2019:

“Opening Remarks”, Danielle Allen (Harvard) and Michael Rosen (Harvard)

Panel: “Rawls and the Project of Modern Political Philosophy”, Leif Wenar (King's College, London), Katrina Forrester (Harvard), Kenzie Bok (Harvard). Chair: Eric Nelson (Harvard)

Keynote Lecture: ”Rawls on Equality - Looking Back at A Theory of Justice", Thomas Scanlon (Harvard). Chair: Michael Rosen (Harvard)

Panel: “Morality, Reciprocity, Political Justice”, Stephen Darwall (Yale), Samuel Scheffler (NYU), Danielle Allen (Harvard). Chair: Erin Kelly (Tufts)

Panel: “Religion and Democratic Society”, Andrew March (Massachusetts), Paul Weithman (Notre Dame), Jeremy Waldron (NYU). Chair: Eric S. Gregory (Princeton)

Panel: “Social Inequality & Economic Justice”, Joseph Fishkin (Texas), Gina Schouten (Harvard), Lucas Stanczyk (Harvard). Chair: Eric Beerbohm (Harvard)

Keynote Lecture: “John Rawls's Theory of the Good", Christine Korsgaard (Harvard). Chair: Arthur Applbaum (Harvard)

Panel: “Humanity and the Future”, Partha Dasgupta (Cambridge), Clark Wolf (Iowa State), Anja Karnein (SUNY Binghamton). Chair: Johann Frick (Princeton)

“Conclusion: Round Table Discussion”, Teresa Bejan (Oxford), Rainer Forst (Frankfurt), Tommie Shelby (Harvard). Chair: Dennis Thompson (Harvard)

Thanks to Markus Rutsche for the pointer!

Monday, July 22, 2019

Habermas honors Ágnes Heller (1929-2019)


In memory of the Hungarian philosopher Ágnes Heller, who died on July 19, Jürgen Habermas wrote a comment in “Frankfurter Allgemeine Zeitung” (July 22, 2019):


Excerpts:

“Ágnes Heller war eine Philosophin der alten Schule. Als ich sie Mitte der sechziger Jahre bei Iring Fetscher in Frankfurt kennenlernte und ihr bei den jährlichen Treffen der Praxis-Philosophen auf der Insel Corcula wiederbegegnete, erschien sie uns, bei aller Verwandtschaft in der kritischen Orientierung ihrer Gedanken, als die junge, bestechende Verkörperung eines philosophischen Profils, das wir aus der Generation unsrer Lehrer kannten. Aus unserer Perspektive hatte sich unter den interessanteren Kollegen des "Ostblocks", wie man damals sagte, ein Erbe des deutschen Idealismus erhalten - eine vom Fallibilismus der Wissenschaften noch unberührte Selbstgewissheit, die wir aus der zeitgenössischen Philosophie der westlichen Länder nicht mehr kannten. Dieses ungebrochene philosophische Selbstbewusstsein verband sich bei der jungen Ágnes Heller mit der Frische eines unbefangen-offenen Geistes - und traf wohl überhaupt einen Zug an der Mentalität jener Schüler, die sich im Budapest der fünfziger Jahre um Georg Lukács versammelt hatten. Aber diese Beobachtung konnte den Blick auf die geistige und politische Unabhängigkeit, den humanistischen Impuls und die wissenschaftliche Produktivität dieser Gruppe nicht verstellen. Das Bewusstsein geistiger Souveränität war wohl auch ein Schutzschild für Ágnes Heller und ihre Freunde, die nach der Niederschlagung des Aufstandes von 1956 als politische Dissidenten verfolgt und schließlich zur Emigration genötigt wurden.

Im Laufe der Jahrzehnte habe ich gelernt, in diesem idealistischen Selbstverständnis und dem Gefühl, ja, einer gewissen Berufung zur Philosophie nur eine andere Seite des bewundernswert festen Charakters einer stolzen, zugleich mutigen und lebensklugen Frau zu sehen. Angesichts der Präsenz dieser starken Persönlichkeit frage ich mich, ob nicht den Lesern, die nur ihre Bücher kennen, ein guter Teil der Energie und der Leidenschaft dieser Autorin unzugänglich bleiben muss. Das mag für ihr erstes, 1967 in Ungarn erschienenes Buch "Der Mensch in der Renaissance" am wenigsten zutreffen: An dieser Epoche und ihren großen Erscheinungen feiert Ágnes Heller ganz unverstellt den humanistischen Geist und die in ihm kristallisierten Tugenden. Was sie als Philosophin auszeichnet und mit Hannah Arendt tatsächlich verbindet, ist die Fähigkeit, diese Emphase für erhebende Ideen mit den verblüffend einfachen Evidenzen alltagskluger Erfahrungen und Weisheiten zusammenzuführen.

Ágnes Heller ist eine Philosophin im alteuropäischen Sinne. In ihrem Denken spiegelt sich ein ungewöhnliches Leben, eine schmerzhafte Lebensgeschichte. (….)

Ágnes Heller hat sich nicht als Intellektuelle verstanden; sie hat auf ihre Weise als Philosophin gelebt. Und daraus die Kraft geschöpft, an den Widerständen des Zeitalters nicht zu zerbrechen.”

Friday, July 12, 2019

Symposium on Axel Honneth's recent books

The new issue of "Philosophy & Social Criticism" (July 2019) features a symposium on Honneth's two books: "Freedom’s Right" and "The Idea of Socialism". The articles are based on papers presented at a workshop with Axel Honneth in March 2018 at the University of Rome.

Giorgio Fazio & Alessandro Ferrara - "Introduction" [Abstract]

Alessandro Ferrara - "Social freedom and reasonable pluralism: Reflections on Freedom’s Right" [Abstract]

Giorgio Fazio - "From Hegel to Foucault and back? On Axel Honneth’s interpretation of neoliberalism" [Abstract]

Marco Solinas - "Immanent teleologies versus historical regressions: Some political remarks on Honneth’s Hegelianism" [Abstract]

Eleonora Piromalli - "Socialism through convergence, or: Why a socialist society does not need to be a fraternal community" [Abstract]

Roberto Frega - "Reflexive cooperation between fraternity and social involvement" [Abstract]

Stefano Petrucciani - "Rethinking socialism with Axel Honneth" [Abstract]

David M. Rasmussen - "Can socialism move beyond political liberalism without accommodating pluralism?" [Abstract]

Axel Honneth - "Recognition, democracy and social liberty: A reply"

Wednesday, July 10, 2019

A discussion about discussion - Raymond Geuss on Habermas

Overview. Raymond Geuss's crititical essay on Jürgen Habermas and some responses: 

1. Raymond Geuss - "A Republic of Discussion. Habermas at Ninety" (June 18, 2019)

[See the full German version here.]

Excerpts:

Is “discussion” really so wonderful? Does “communication” actually exist? What if I were to deny that it does? (....) Discussions, even discussions that take place under reasonably favorable conditions, are not necessarily enlightening, clarifying or conducive to fostering consensus. In fact, they just as often foster polemics, and generate further bitterness, rancor and division. Just think of Brexit. I get along with most people better the less I know about what they really think and feel. (....)

When I talk with Brexiteers, I certainly do not assume that what Habermas calls the “power of the better argument” will be irresistible. And I am certainly very far from assuming that an indefinite discussion conducted under ideal circumstances would eventually free them from the cognitive and moral distortions from which they suffer, and in the end lead to a consensus between them and me. What makes situations like this difficult is that arguments are relatively ineffectual against appeals to “identity. (.....) 

There is good reason to be skeptical about the main thesis Habermas proposes in this context: that the main contemporary problem is a deficit of legitimacy for social institutions, and that this can be remedied by developing a theory of communication. First of all, as has been mentioned above, it is a Kantian prejudice that “legitimation” is the basic problem of philosophy or even the basic problem of philosophy in the modern era. It is even less plausible to think that it is the basic social problem of the modern world. Then, Habermas’s conception of “discourse-without-domination” makes no sense: communication has no stable, invariant structure, certainly not one that would allow us to infer from it criteria for a universally valid set of norms, and for the identification and criticism of all forms of domination. In other words, there is no communication, at any rate in the following sense: there is no rule-governed form of linguistic behavior that is necessarily oriented to universal norms that are implicit in it, can be anticipated and are always presupposed by those who participate in that form of behavior. (......)

The foolish claim that “we live in the best of all possible worlds” is not the best defense of the status quo. It is much more effective to hide one’s affirmation of the given social and economic structures, while trumpeting the opportunities one’s philosophy provides for criticizing a wide variety of individual flaws, defects and inadequacies. An ideology of “discursive criticism” also has much better chances of establishing itself because of certain psychological advantages it gives to those who adopt it. It is well suited to absorb, deflect and channel destructive energies that might otherwise get out of hand, by, thanks be to Kant, imposing discipline on existing discontent and dissipating it in small packets of reformist criticism of individual imperfections and blemishes of the social system.

2. Seyla Benhabib - "Jürgen Habermas’s 90th Birthday" (July 2, 2019)

Excerpts:

Geuss reduces the complex architectonic of Habermas’ theory of communicative action which blends language analyses with social theory and a critique of contemporary capitalist societies, into a series of insultingly simple-minded propositions. (.....)

That Geuss is not interested in Habermas’s complex and subtle defense of democratic constitutionalism, as discussed in Between Facts and Norms (Faktizität und Geltung) is nowhere more evident than in his claim that discussions are “not necessarily enlightening, clarifying or conducive to fostering consensus.” That is undoubtedly sometimes the case, but if we desist from engaging in discussion altogether, if we cease to try to persuade each other with the best arguments possible as we believe them to be, if we do not seek to understand each others’ reasons and reasoning, then there can be no democracy, no parliamentarism. Period. (.....)

Let us listen carefully to what Putin is saying, because the battle lines are drawn: a new authoritarianism that is sweeping across the globe from Brazil to Turkey, from Hungary to India, is upon us. It intends to destroy democratic constitutionalism, the liberal culture of tolerance and diversity and yes — pace Geuss — government based on the idea of reaching agreement among citizens and residents of a polity who show one another equal respect. In this current climate, whether we criticize liberalism à la Rawls or à la Habermas, it is incumbent upon us to state more clearly where we draw the lines between an internal critique of liberal democratic constitutionalism and autocratic authoritarianisms — lest we end up with strange bedfellows! 

3. Martin Jay - “The Liberal Idea Has Become Obsolete” - Putin, Geuss and Habermas" (July 5, 2019)

Excerpts:

Let me begin by conceding that the current political discourse in liberal democracies—Geuss’s main case is the cacophonous Brexit debate, but it would be easy to give other examples on both sides of the Atlantic—provides ample evidence that we are a long way in practice from Habermas’s ideal speech situation. Of course, he always posited it as a counterfactual, which could only be approached asymptotically with no guarantee that we are going in the right direction. Like the democracy that is always “to come,” as Derrideans are wont to say, or “the perfect union” that is always a task, not an accomplished state of affairs, it is an aspirational goal. By making the obvious point that we have not yet achieved it, does it follow that its function as such a goal is negated?  (....)

Ironically, Habermas’s own study of The Structural Transformation of the Public Sphere ruefully concluded that the institutional breakthrough that was the bourgeois public sphere was losing ground in the late twentieth-century, when media manipulation was overwhelming the power of the better argument. Rather than being a starry-eyed utopian, he showed himself to be realistic about the obstacles to communicative rationality, even if the ideal, once articulated, was hard to suppress entirely. Although he later postulated a latent telos of communicative rationality in discursive interactions, it was always a regulative ideal and never a constitutive one. Only weakly transcendental, it has always been understood as dependent on specific circumstances for its potential actualization.

4. Raymond Geuss - "Professor Benhabib and Jürgen Habermas" (July 7, 2019)

Excerpts:

I stopped reading what Habermas wrote in about 1980 when I discovered that he continued to be committed to pursuing a general line which seemed to me a dead end. I did, in fact, read a further one of his books, Diskurs der Moderne, when I was asked to review it, but I thought it was a tissue of misunderstandings, and so that was my last attempt to keep up with his writing. (.....)

I wrote a short essay in German about what I remembered about Habermas (and also T.W. Adorno and John Dewey) on communication. I praised Dewey for his open-ended idea of communication as an empirical process with potentially changing rules, and also Adorno for his criticism of liberal claims about the universality of the communication of truth. In doing so, I contrasted their views with those of Habermas, who held that communication had invariant, universal rules which imposed rules of behaviour on all speakers. In the sense in which Habermas used the term, ‘communication’, I thought, did not exist. My main target, just to repeat, is transcendentalism (or, in Habermas’ formula, ‘quasi-transcendentalism’ which seems to me in fact to amount to the same thing). (.....)

I note that the position I outlined was not that what we usually call ‘communication’ is never possible or never a good thing, only that Habermassian ‘transcendental theory of communicative action’ was an illusion. Now perhaps I am wrong about this, although I see no reason in Professor Benhabib’s text to think so.

5. Seyla Benhabib - "Contra Geuss: A Second Rejoinder" (July 7, 2019)

Excerpts:

Geuss’s principal critique of Habermas is that the program of searching for “transcendental conditions of communication” is a philosophical failure. This is a perfectly legitimate philosophical disagreement but Geuss simply does not state the problem precisely. Habermas is NOT searching for transcendental or quasi-transcendental conditions of communication überhaupt; rather, in the tradition of speech-act theory, he is analyzing the conceptual presuppositions which we as speaking agents make in order for our utterances to be intelligible to each other. The distinction here is between “knowing what” and “knowing that,” or between implicit and explicit knowledge. Speech acts are embedded in communicative actions in the lifeworld. (.....)

As one of my mentors at Harvard, Judith Shklar argued convincingly, society is dependent for its functioning upon a certain hypocrisy and many of us do not even know our “deepest opinions, feelings and motivations.” But democracies cannot simply be republics of hypocrites. Sometimes, somewhere we must speak truth to power and to each other if we are to succeed in living together with respect and dignity.

6. Michael J. Quirk - "Why I Believe in Communicative Action: A Response to Geuss" (July 9, 2019)

Excerpts: 

(.....) you can de-transcendentalize Habermas and still have an intelligible way of talking about the need for undistorted communication as a central element in liberal democratic discourse. Habermas de-transcendentalized is shorn of the Kantian emphasis on the rigid distinction between fact and norm, and the political-moral priority of the Right over the Good. But for all that transcendental baggage Habermas rightly views political communication — in the form of public discussion of common goods and individual rights, where each communicator is considered an equal, and each communicant is committed to interpretive charity and “the power of the better argument” — as central to liberal, democratic, republican politics. (....)

What Dewey was advocating, along with Whitman and Lincoln, was this democratic culture, democracy as the very form of community life. So while Habermas is guilty of overreach in insisting that this culture requires a synthetic a priori of communicative competence, Geuss is similarly overreaching when he assumes that, without such an a priori, we are mysteries to each other as well as ourselves, adrift in the morass of late-modernity where ignorant armies clash by night, and wind up delivering Brexit and Donald Trump. Dewey’s defense of liberal republican democracy — participatory, deliberative, and discursive democracy — is not a matter of theory. But as a kind of shared attunement and set of shared judgments, it is a culture, and a pretty desirable one given the present alternatives.