Sunday, May 30, 2010
New book: Introduction to Rorty and Putnam
The New Pragmatism
by Alan Malachowski
(Acumen, 2010)
176 pages
Description
Some hundred years after its inception, pragmatism has reclaimed centre stage, not just within philosophy, but also within intellectual culture as a whole. This book sets out to explain what it is about pragmatism that makes it such a distinctively attractive prospect to so many thinkers, even in previously hostile traditions. Alan Malachowski sets out in a clear and accessible manner the original guiding thoughts behind the pragmatist approach to philosophy and examines how these thoughts have fared in the hands of those largely responsible for the present revival (Hilary Putnam and Richard Rorty). The pragmatism that emerges from this exploration of its “classic” and “new wave” forms is then assessed in terms of both its philosophical potential and its wider cultural contribution.
Contents
1. Introducing the New Pragmatism
2. Leaving Classic Pragmatism Behind
3. Rorty Against the Tradition
4. Putnam’s Contributions
5. Pragmatism without Reconciliation: Rorty and Putnam
6. Prospects
Conclusion
Alan Malachowski is Honorary Lecturer at the University of East Anglia. He is editor of "Reading Rorty" (Basil Blackwell, 1990) and the four volume set "Richard Rorty" (Sage Publications, 2002).
Read Elizabeth A. Sperry's review of Malachowski's book here.
Thursday, May 27, 2010
English and French versions of Habermas' article on Germany and Europe
Now available online:
English and French translations of excerpts from Jürgen Habermas' article on Germany and Europe (original published in
"Die Zeit" May 20, 2010)
Jürgen Habermas - "Germany's mindset has become solipsistic"
(Guardian, June 11, 2010) [abridged]
Jürgen Habermas - "Germany and the Euro-Crisis"
(The Nation, June 9, 2010)
Jürgen Habermas - "A single European destiny"
(PressEurop, May 26, 2010) [abridged]
Jürgen Habermas - "Qui veut sauver l'Europe?"
(Courrier International, May 27, 2010)
See my previous post on a version in Spanish.
English and French translations of excerpts from Jürgen Habermas' article on Germany and Europe (original published in
"Die Zeit" May 20, 2010)
Jürgen Habermas - "Germany's mindset has become solipsistic"
(Guardian, June 11, 2010) [abridged]
Jürgen Habermas - "Germany and the Euro-Crisis"
(The Nation, June 9, 2010)
Jürgen Habermas - "A single European destiny"
(PressEurop, May 26, 2010) [abridged]
Jürgen Habermas - "Qui veut sauver l'Europe?"
(Courrier International, May 27, 2010)
See my previous post on a version in Spanish.
Tuesday, May 25, 2010
A Hayekian Critique of Deliberative Democracy
From the Oxford Libertarian Society blog:
Video of a lecture by Mark Pennington:
"Democracy and the Deliberative Conceit" (68 minutes)
Dr. Pennington discusses the theories of deliberative democracy, including the work of Jürgen Habermas. He argues from a Hayekian perspective that the case against the social democratic state rests with the superior capacity of markets to extend communicative rationality beyond the realm of verbal discourse. Deliberative democrats privilege discourse above other more successful forms of communication and expression instantiated in free market institutions.
Mark Pennington is Reader in Public Policy and Political Economy at Queen Mary, University of London. Later this year, the lecture will be published in "Critical Review".
Video of a lecture by Mark Pennington:
"Democracy and the Deliberative Conceit" (68 minutes)
Dr. Pennington discusses the theories of deliberative democracy, including the work of Jürgen Habermas. He argues from a Hayekian perspective that the case against the social democratic state rests with the superior capacity of markets to extend communicative rationality beyond the realm of verbal discourse. Deliberative democrats privilege discourse above other more successful forms of communication and expression instantiated in free market institutions.
Mark Pennington is Reader in Public Policy and Political Economy at Queen Mary, University of London. Later this year, the lecture will be published in "Critical Review".
Monday, May 24, 2010
Excerpts from Habermas' "Wir brauchen Europa!"
Jürgen Habermas' article in "Die Zeit" (May 20) on Germany and Europe is not yet available online. [Update: Now here.]
Here are excerpts from Habermas' article "Wir brauchen Europa":
"Die Länder der Euro-Zone steuern auf die Alternative zwischen einer Vertiefung der europäischen Zusammenarbeit und der Preisgabe des Euro zu. Es geht nicht um die "gegenseitige Überwachung der Wirtschaftspolitiken" (Trichet), sondern um gemeinsames Handeln. Und darauf ist die deutsche Politik schlecht vorbereitet.
Nach dem Holocaust hat es für die Rückkehr der Bundesrepublik in den Kreis der zivilisierten Nationen - von Adenauer und Heinemann über Brandt und Helmut Schmidt bis zu Weizsäcker und Kohl - jahrzehntelanger Anstrengungen bedurft. Ein taktisch kluger Genscherismus und eine Westorientierung aus Gründen der Opportunität waren nicht genug. Nötig war ein unendlich mühsamer Mentalitätswandel in der Breite der Bevölkerung. Was unsere europäischen Nachbarn am Ende versöhnlich gestimmt hat, waren in erster Linie die gewandelten normativen Überzeugungen und die Weltoffenheit der jüngeren, in der Bundesrepublik herangewachsenen Generationen. Und natürlich haben im diplomatischen Umgang die glaubwürdigen Überzeugungen der seinerzeit aktiven Politiker den Ausschlag gegeben.
Das historisch begründete Misstrauen gegen die Deutschen war nicht durch ihr erkennbares Interesse an einer friedlichen europäischen Einigung allein zu entkräften. Die Westdeutschen schienen sich mit der nationalen Teilung ohnehin abfinden zu müssen. Ihnen konnte es in Erinnerung an ihre nationalistischen Exzesse nicht schwerfallen, auf die Wiedererlangung von Souveränitätsrechten zu verzichten, in Europa die Rolle des größten Nettozahlers zu übernehmen und erforderlichenfalls Vorleistungen zu erbringen, die sich sowieso für die Bundesrepublik auszahlten. Das deutsche Engagement musste, wenn es überzeugen sollte, normativ verankert sein. Den Belastungstest hat Jean-Claude Juncker gut beschrieben, als er im Hinblick auf Angela Merkels kühles Interessenkalkül die Bereitschaft vermisste, "für Europa innenpolitische Risiken einzugehen".
Die neue deutsche Hartleibigkeit hat tiefere Wurzeln. Schon mit der Wiedervereinigung hatte sich die Perspektive eines größer gewordenen und mit eigenen Problemen beschäftigten Deutschlands verändert. Wichtiger war der Bruch der Mentalitäten, der nach Helmut Kohl eingetreten ist. Abgesehen von einem zu schnell ermatteten Joschka Fischer, regiert seit dem Amtsantritt von Gerhard Schröder eine normativ abgerüstete Generation, die sich von einer immer komplexer werdenden Gesellschaft einen kurzatmigen Umgang mit den von Tag zu Tag auftauchenden Problemen aufdrängen lässt. Sie verzichtet im Bewusstsein der schrumpfenden Handlungsspielräume auf Ziele und politische Gestaltungsabsichten, ganz zu schweigen von einem Projekt wie der Einigung Europas.
Heute genießen die deutschen Eliten ihre wiedergefundene nationalstaatliche Normalität. Am Ende eines "langen Weges nach Westen" haben sie ihr demokratisches Reifezeugnis erworben und dürfen wieder "so sein wie die anderen". Verschwunden ist die nervöse Bereitschaft eines auch moralisch besiegten und zur Selbstkritik genötigten Volkes, sich in der postnationalen Konstellation schneller zurechtzufinden. In einer globalisierten Welt müssen alle lernen, die Perspektive der anderen in ihre eigene einzubeziehen, statt sich auf die egozentrische Mischung aus Ästhetisierung und Nutzenoptimierung zurückzuziehen. Ein politisches Symptom für nachlassende Lernbereitschaft sind die Maastrict- und Lissabon-Urteile des Bundesverfassungsgerichts, die sich an überholten rechtsdogmatischen Vorstellungen von Souveränität festkrallen. Die um sich selbst kreisende und normativ anspruchslose Mentalität eines selbstbezogenen Kolosses in der Mitte Europas ist nicht einmal mehr ein Garant dafür, dass die Europäische Union in ihrem schwankenden Status quo erhalten bleibt."
[.......]
"In Krisenzeiten können sogar Personen Geschichte machen. Unsere schlappen politischen Eliten, die lieber Bild-Schlagzeilen folgen, dürfen sich auch nicht darauf hinausreden, dass es die Bevölkerungen seien, die sich einer tiefer gehenden europäischen Einigung in den Weg stellen. Sie wissen am besten, dass die demoskopisch erfasste Meinung der Leute nicht dasselbe ist wie das Ergebnis einer deliberativ gebildeten demokratischen Willensbildung der Staatsbürger. Bisher hat es in keinem Land auch nur eine einzige Europawahl oder ein einziges Referendum gegeben, in denen über etwas anderes als über nationale Themen und Tickets entschieden worden wäre. Ganz zu schweigen von der nationalstaatlichen Bornierung der Linken (und damit meine ich nicht nur Die Linke), sind uns bisher alle Parteien den Versuch schuldig geblieben, die öffentliche Meinung durch eine offensive Aufklärung politisch zu gestalten.
Mit ein bisschen politischem Rückgrat kann die Krise der gemeinsamen Währung das herbeiführen, was sich manche einmal von einer gemeinsamen europäischen Außenpolitik erhofft hatten: das über nationale Grenzen hinausgreifende Bewusstsein, ein gemeinsames europäisches Schicksal zu teilen."
Here are excerpts from Habermas' article "Wir brauchen Europa":
"Die Länder der Euro-Zone steuern auf die Alternative zwischen einer Vertiefung der europäischen Zusammenarbeit und der Preisgabe des Euro zu. Es geht nicht um die "gegenseitige Überwachung der Wirtschaftspolitiken" (Trichet), sondern um gemeinsames Handeln. Und darauf ist die deutsche Politik schlecht vorbereitet.
Nach dem Holocaust hat es für die Rückkehr der Bundesrepublik in den Kreis der zivilisierten Nationen - von Adenauer und Heinemann über Brandt und Helmut Schmidt bis zu Weizsäcker und Kohl - jahrzehntelanger Anstrengungen bedurft. Ein taktisch kluger Genscherismus und eine Westorientierung aus Gründen der Opportunität waren nicht genug. Nötig war ein unendlich mühsamer Mentalitätswandel in der Breite der Bevölkerung. Was unsere europäischen Nachbarn am Ende versöhnlich gestimmt hat, waren in erster Linie die gewandelten normativen Überzeugungen und die Weltoffenheit der jüngeren, in der Bundesrepublik herangewachsenen Generationen. Und natürlich haben im diplomatischen Umgang die glaubwürdigen Überzeugungen der seinerzeit aktiven Politiker den Ausschlag gegeben.
Das historisch begründete Misstrauen gegen die Deutschen war nicht durch ihr erkennbares Interesse an einer friedlichen europäischen Einigung allein zu entkräften. Die Westdeutschen schienen sich mit der nationalen Teilung ohnehin abfinden zu müssen. Ihnen konnte es in Erinnerung an ihre nationalistischen Exzesse nicht schwerfallen, auf die Wiedererlangung von Souveränitätsrechten zu verzichten, in Europa die Rolle des größten Nettozahlers zu übernehmen und erforderlichenfalls Vorleistungen zu erbringen, die sich sowieso für die Bundesrepublik auszahlten. Das deutsche Engagement musste, wenn es überzeugen sollte, normativ verankert sein. Den Belastungstest hat Jean-Claude Juncker gut beschrieben, als er im Hinblick auf Angela Merkels kühles Interessenkalkül die Bereitschaft vermisste, "für Europa innenpolitische Risiken einzugehen".
Die neue deutsche Hartleibigkeit hat tiefere Wurzeln. Schon mit der Wiedervereinigung hatte sich die Perspektive eines größer gewordenen und mit eigenen Problemen beschäftigten Deutschlands verändert. Wichtiger war der Bruch der Mentalitäten, der nach Helmut Kohl eingetreten ist. Abgesehen von einem zu schnell ermatteten Joschka Fischer, regiert seit dem Amtsantritt von Gerhard Schröder eine normativ abgerüstete Generation, die sich von einer immer komplexer werdenden Gesellschaft einen kurzatmigen Umgang mit den von Tag zu Tag auftauchenden Problemen aufdrängen lässt. Sie verzichtet im Bewusstsein der schrumpfenden Handlungsspielräume auf Ziele und politische Gestaltungsabsichten, ganz zu schweigen von einem Projekt wie der Einigung Europas.
Heute genießen die deutschen Eliten ihre wiedergefundene nationalstaatliche Normalität. Am Ende eines "langen Weges nach Westen" haben sie ihr demokratisches Reifezeugnis erworben und dürfen wieder "so sein wie die anderen". Verschwunden ist die nervöse Bereitschaft eines auch moralisch besiegten und zur Selbstkritik genötigten Volkes, sich in der postnationalen Konstellation schneller zurechtzufinden. In einer globalisierten Welt müssen alle lernen, die Perspektive der anderen in ihre eigene einzubeziehen, statt sich auf die egozentrische Mischung aus Ästhetisierung und Nutzenoptimierung zurückzuziehen. Ein politisches Symptom für nachlassende Lernbereitschaft sind die Maastrict- und Lissabon-Urteile des Bundesverfassungsgerichts, die sich an überholten rechtsdogmatischen Vorstellungen von Souveränität festkrallen. Die um sich selbst kreisende und normativ anspruchslose Mentalität eines selbstbezogenen Kolosses in der Mitte Europas ist nicht einmal mehr ein Garant dafür, dass die Europäische Union in ihrem schwankenden Status quo erhalten bleibt."
[.......]
"In Krisenzeiten können sogar Personen Geschichte machen. Unsere schlappen politischen Eliten, die lieber Bild-Schlagzeilen folgen, dürfen sich auch nicht darauf hinausreden, dass es die Bevölkerungen seien, die sich einer tiefer gehenden europäischen Einigung in den Weg stellen. Sie wissen am besten, dass die demoskopisch erfasste Meinung der Leute nicht dasselbe ist wie das Ergebnis einer deliberativ gebildeten demokratischen Willensbildung der Staatsbürger. Bisher hat es in keinem Land auch nur eine einzige Europawahl oder ein einziges Referendum gegeben, in denen über etwas anderes als über nationale Themen und Tickets entschieden worden wäre. Ganz zu schweigen von der nationalstaatlichen Bornierung der Linken (und damit meine ich nicht nur Die Linke), sind uns bisher alle Parteien den Versuch schuldig geblieben, die öffentliche Meinung durch eine offensive Aufklärung politisch zu gestalten.
Mit ein bisschen politischem Rückgrat kann die Krise der gemeinsamen Währung das herbeiführen, was sich manche einmal von einer gemeinsamen europäischen Außenpolitik erhofft hatten: das über nationale Grenzen hinausgreifende Bewusstsein, ein gemeinsames europäisches Schicksal zu teilen."
Sunday, May 23, 2010
Spanish version of Habermas's article on Germany and Europe
A Spanish translation of Jürgen Habermas's article on Germany and Europe ("Die Zeit" May 20, 2010) was published in the Spanish newspaper "El Pais", May 23, 2010.
Online here: "En el euro se decide el destino de la UE."
Online here: "En el euro se decide el destino de la UE."
Saturday, May 22, 2010
Robert Talisse on Rawls and American pragmatisms
New paper available online:
"John Rawls and American Pragmatisms"
by Robert B. Talisse (Vanderbilt University)
Abstract:
This paper was written for and presented at "Rawlsian Liberalism In Context(s)" conference held at the University of Tennessee, Knoxville in February, 2010. In it, the author argues, first, that there is no doctrine of "classical pragmatism" uniting the figures often identified as founding the movement; and, second, that contrmporary pragmatists ignore or dismiss Rawls
Excerpt:
"The Rawlsian aspiration is to devise a practicable yet principled public conception of justice despite our deep disagreements. The strategy is to do political philosophy while holding deep metaphysical questions in suspension. But Rawlsians are not eliminativist; they do not deny that such questions matter or are meaningful. Rather, Rawlsians are quietist, they hold out the hope that we can make significant progress on political justice, freedom, and equality despite the lack of consensus over the ultimate nature of such matters. They aim for a principled politics that can recognize that inquiry into fundamental matters must continue. This Rawlsian project seems to me in line with what is best in the pragmatists: it is an attempt to engage directly with a pressing problem of modern life in a way that takes seriously the complexity and variety of human experience. Rawls is beating the contemporary classical pragmatists at their own game. The longer the pragmatists take in recognizing this, the more irrelevant their views become. And relevance is among the pragmatists’ self-professed criteria of success."
"John Rawls and American Pragmatisms"
by Robert B. Talisse (Vanderbilt University)
Abstract:
This paper was written for and presented at "Rawlsian Liberalism In Context(s)" conference held at the University of Tennessee, Knoxville in February, 2010. In it, the author argues, first, that there is no doctrine of "classical pragmatism" uniting the figures often identified as founding the movement; and, second, that contrmporary pragmatists ignore or dismiss Rawls
Excerpt:
"The Rawlsian aspiration is to devise a practicable yet principled public conception of justice despite our deep disagreements. The strategy is to do political philosophy while holding deep metaphysical questions in suspension. But Rawlsians are not eliminativist; they do not deny that such questions matter or are meaningful. Rather, Rawlsians are quietist, they hold out the hope that we can make significant progress on political justice, freedom, and equality despite the lack of consensus over the ultimate nature of such matters. They aim for a principled politics that can recognize that inquiry into fundamental matters must continue. This Rawlsian project seems to me in line with what is best in the pragmatists: it is an attempt to engage directly with a pressing problem of modern life in a way that takes seriously the complexity and variety of human experience. Rawls is beating the contemporary classical pragmatists at their own game. The longer the pragmatists take in recognizing this, the more irrelevant their views become. And relevance is among the pragmatists’ self-professed criteria of success."
Robert Talisse is Associate Professor of Philosophy and Political Science at Vanderbilt University.
Friday, May 21, 2010
Conference on Human Rights in Frankfurt June 17-18
Human Rights Today: Foundations and Politics
International Conference at Goethe University, Frankfurt
June 17 - June 18, 2010
Program:
Thursday, June 17
Panel 1: Normative Foundations of Human Rights
Charles Beitz (Princeton)
John Tasioulas (Oxford)
Panel 2: Human Rights and Religion
Hans Joas (Erfurt)
Susanne Baer (Berlin)
Keynote lecture by Jürgen Habermas (Frankfurt/M.):
"Menschenwürde als Quelle des moralischen Mehrwerts der Menschenrechte"
Friday, June 18
Panel 3: Intercultural Validity of Human Rights
Abdullahi Ahmes An-Na’im (Emory)
Seyla Benhabib (Yale)
Panel 4: Politics of Human Rights
Étienne Balibar (Paris)
Costas Douzinas (London)
(Thanks to theorieblog for the information.)
International Conference at Goethe University, Frankfurt
June 17 - June 18, 2010
Program:
Thursday, June 17
Panel 1: Normative Foundations of Human Rights
Charles Beitz (Princeton)
John Tasioulas (Oxford)
Panel 2: Human Rights and Religion
Hans Joas (Erfurt)
Susanne Baer (Berlin)
Keynote lecture by Jürgen Habermas (Frankfurt/M.):
"Menschenwürde als Quelle des moralischen Mehrwerts der Menschenrechte"
Friday, June 18
Panel 3: Intercultural Validity of Human Rights
Abdullahi Ahmes An-Na’im (Emory)
Seyla Benhabib (Yale)
Panel 4: Politics of Human Rights
Étienne Balibar (Paris)
Costas Douzinas (London)
(Thanks to theorieblog for the information.)
Thursday, May 20, 2010
Review of Jon Mandle's introduction to Rawls
In "Notre Dame Philosophical Review" (May 12, 2010):
A review of
Jon Mandle's "Rawls's A Theory of Justice: An Introduction" (Cambridge University Press, 2009)
- by Kasper Lippert-Rasmussen, University of Århus, Denmark.
Excerpt:
"[....] as an introductory text that students use as a supplement to a careful reading of A Theory of Justice itself, it is an excellent book. For Rawls scholars, the book is interesting because of the way in which it critically comments on various received interpretations of A Theory of Justice. It does justice to the two latter parts of A Theory of Justice in a way that few other introductory texts do and is quite helpful in explaining the structure of these less well-read last 400 pages of A Theory of Justice. Last, but not least, Mandle's book is interesting because he couples his anti-luck egalitarian reading of Rawls with his view that Rawls favors property-owning democracy over welfare-state capitalism -- because of how the former better than the latter ensures that citizens can relate to one another as equals. In making this connection, Mandle strikes a chord that is intriguing and very up-to-date in the light of Elizabeth Anderson's and Samuel Scheffler's recent critiques of luck-egalitarianism."
Jon Mandle is Associate Professor at the Department of Philosophy, University of Albany, SUNY. Jon Mandle's introduction to his book is available here [pdf].
A review of
Jon Mandle's "Rawls's A Theory of Justice: An Introduction" (Cambridge University Press, 2009)
- by Kasper Lippert-Rasmussen, University of Århus, Denmark.
Excerpt:
"[....] as an introductory text that students use as a supplement to a careful reading of A Theory of Justice itself, it is an excellent book. For Rawls scholars, the book is interesting because of the way in which it critically comments on various received interpretations of A Theory of Justice. It does justice to the two latter parts of A Theory of Justice in a way that few other introductory texts do and is quite helpful in explaining the structure of these less well-read last 400 pages of A Theory of Justice. Last, but not least, Mandle's book is interesting because he couples his anti-luck egalitarian reading of Rawls with his view that Rawls favors property-owning democracy over welfare-state capitalism -- because of how the former better than the latter ensures that citizens can relate to one another as equals. In making this connection, Mandle strikes a chord that is intriguing and very up-to-date in the light of Elizabeth Anderson's and Samuel Scheffler's recent critiques of luck-egalitarianism."
Jon Mandle is Associate Professor at the Department of Philosophy, University of Albany, SUNY. Jon Mandle's introduction to his book is available here [pdf].
Wednesday, May 19, 2010
Jürgen Habermas on Germany and Europe
In "Die Zeit" (May 20, 2010):
Jürgen Habermas - Wir brauchen Europa! (Update: now available online)
"Die neue Hartleibigkeit: Ist uns die gemeinsame Zukunft schon gleichgültig geworden?"
From dpa:
"Die Politiker hätten keine Grundüberzeugungen mehr und auch keine politischen Visionen, schreibt Habermas in einem Beitrag für die Wochenzeitung "Die Zeit". Die Politiker der Nachkriegsgeneration verzichteten "auf Ziele und politische Gestaltungsabsichten, ganz zu schweigen von einem Projekt wie der Einigung Europas".
Seit dem Amtsantritt von Gerhard Schröder (SPD) im Jahr 1998, aber auch heute mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU), regiere "eine normativ abgerüstete Generation", die sich "einen kurzatmigen Umgang" mit den von Tag zu Tag auftauchenden Problemen aufdrängen lasse, meint Habermas.
Habermas wirft den deutschen Eliten vor, ihre in der Folge der Wiedervereinigung gefundene "nationalstaatliche Normalität" zu genießen und Europa zu gefährden. "Die um sich selbst kreisende und normativ anspruchslose Mentalität eines selbstbezogenen Kolosses in der Mitte Europas ist nicht einmal mehr ein Garant dafür, dass die Europäische Union in ihrem schwankenden Status quo erhalten bleibt."
Nach Auffassung von Habermas ist die Asymmetrie zwischen der vollständigen ökonomischen und der unvollständigen politischen Einigung Europas gewollt. Als zentrales Institutionen und Gremien mit entsprechenden Kompetenzen, zuProblem nannte Habermas das Fehlen international handlungsfähiger politischer m Beispiel einer europäischen Wirtschaftsregierung.
Die guten Absichten zur Bändigung des Kasino-Kapitalismus scheiterten weniger an der Komplexität der Märkte, "als am Kleinmut und der mangelnden Unabhängigkeit der nationalen Regierungen. Sie scheitern an vorauseilendem Verzicht auf eine internationale Zusammenarbeit, die sich zum Ziel setzt, die fehlenden Handlungskapazitäten aufzubauen - weltweit, in der EU und zunächst einmal innerhalb der Euro-Zone."
Habermas bezeichnet die EU als "Verein", der seine Energien "in Hahnenkämpfen um die Besetzung seiner einflussreichsten Posten mit den farblosesten Figuren verschleißt".
Mit ein bisschen Rückgrat könne die Krise um die gemeinsame Euro- Währung das herbeiführen, was sich manche von einer gemeinsamen europäischen Außenpolitik erhofft hätten: "das über nationale Grenzen hinausgreifende Bewusstsein, ein gemeinsames europäisches Schicksal zu teilen."
Update:
Jürgen Habermas - Wir brauchen Europa! (Update: now available online)
"Die neue Hartleibigkeit: Ist uns die gemeinsame Zukunft schon gleichgültig geworden?"
From dpa:
"Die Politiker hätten keine Grundüberzeugungen mehr und auch keine politischen Visionen, schreibt Habermas in einem Beitrag für die Wochenzeitung "Die Zeit". Die Politiker der Nachkriegsgeneration verzichteten "auf Ziele und politische Gestaltungsabsichten, ganz zu schweigen von einem Projekt wie der Einigung Europas".
Seit dem Amtsantritt von Gerhard Schröder (SPD) im Jahr 1998, aber auch heute mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU), regiere "eine normativ abgerüstete Generation", die sich "einen kurzatmigen Umgang" mit den von Tag zu Tag auftauchenden Problemen aufdrängen lasse, meint Habermas.
Habermas wirft den deutschen Eliten vor, ihre in der Folge der Wiedervereinigung gefundene "nationalstaatliche Normalität" zu genießen und Europa zu gefährden. "Die um sich selbst kreisende und normativ anspruchslose Mentalität eines selbstbezogenen Kolosses in der Mitte Europas ist nicht einmal mehr ein Garant dafür, dass die Europäische Union in ihrem schwankenden Status quo erhalten bleibt."
Nach Auffassung von Habermas ist die Asymmetrie zwischen der vollständigen ökonomischen und der unvollständigen politischen Einigung Europas gewollt. Als zentrales Institutionen und Gremien mit entsprechenden Kompetenzen, zuProblem nannte Habermas das Fehlen international handlungsfähiger politischer m Beispiel einer europäischen Wirtschaftsregierung.
Die guten Absichten zur Bändigung des Kasino-Kapitalismus scheiterten weniger an der Komplexität der Märkte, "als am Kleinmut und der mangelnden Unabhängigkeit der nationalen Regierungen. Sie scheitern an vorauseilendem Verzicht auf eine internationale Zusammenarbeit, die sich zum Ziel setzt, die fehlenden Handlungskapazitäten aufzubauen - weltweit, in der EU und zunächst einmal innerhalb der Euro-Zone."
Habermas bezeichnet die EU als "Verein", der seine Energien "in Hahnenkämpfen um die Besetzung seiner einflussreichsten Posten mit den farblosesten Figuren verschleißt".
Mit ein bisschen Rückgrat könne die Krise um die gemeinsame Euro- Währung das herbeiführen, was sich manche von einer gemeinsamen europäischen Außenpolitik erhofft hätten: "das über nationale Grenzen hinausgreifende Bewusstsein, ein gemeinsames europäisches Schicksal zu teilen."
Update:
Translations:
"En el euro se decide el destino de la UE"
(El Pais, May 23, 2010)
"A single European destiny" [abridged version]
(PressEurop, May 26, 2010)
"Qui veut sauver l'Europe?" [abridged version]
(Courrier International, May 27, 2010)
"Germany and the Euro-Crisis"
(The Nation, June 9, 2010)
"Germany's mindset has become solipsistic" [abridged version]
(Guardian, June 11, 2010)
Comments on Habermas's article:
- Christian Schlüter - Hat mal jemand ´ne europäische Idee? (Frankfurter Rundschau, May 21, 2010)
- Christian Ultsch - Wie viel EU braucht Europa? (Die Presse, May 30, 2010)
"En el euro se decide el destino de la UE"
(El Pais, May 23, 2010)
"A single European destiny" [abridged version]
(PressEurop, May 26, 2010)
"Qui veut sauver l'Europe?" [abridged version]
(Courrier International, May 27, 2010)
"Germany and the Euro-Crisis"
(The Nation, June 9, 2010)
"Germany's mindset has become solipsistic" [abridged version]
(Guardian, June 11, 2010)
Comments on Habermas's article:
- Christian Schlüter - Hat mal jemand ´ne europäische Idee? (Frankfurter Rundschau, May 21, 2010)
- Christian Ultsch - Wie viel EU braucht Europa? (Die Presse, May 30, 2010)
Monday, May 17, 2010
Amartya Sen visits Rotterdam
On June 30 and July 1, 2010 professor Amartya Sen visits the Erasmus University
in Rotterdam:
Program:
Wednesday June 30:
Public lecture by Amertya Sen: ‘On Global Justice’.
(Attendance is free)
Thursday July 1:
Symposium on the Philosophy of Amartya Sen.
(Registration is required)
Speakers:
Ann Cudd (University of Kansas, USA): "Commitment and Explanation: Sen’s Philosophy of Social Science".
Mozaffar Qizilbash (York University, UK, and Lahore University of Management Sciences, Pakistan): "Amartya Sen’s Criticisms of Utilitarianism".
Henry S. Richardson (Georgetown University, Washington, DC, USA): "Mapping out Improvements in Justice: Comparing vs. Aiming".
Ingrid Robeyns (Erasmus University Rotterdam, the Netherlands): "Equality of Root Capability".
Amartya Sen (Harvard University, USA): Discussion.
in Rotterdam:
Program:
Wednesday June 30:
Public lecture by Amertya Sen: ‘On Global Justice’.
(Attendance is free)
Thursday July 1:
Symposium on the Philosophy of Amartya Sen.
(Registration is required)
Speakers:
Ann Cudd (University of Kansas, USA): "Commitment and Explanation: Sen’s Philosophy of Social Science".
Mozaffar Qizilbash (York University, UK, and Lahore University of Management Sciences, Pakistan): "Amartya Sen’s Criticisms of Utilitarianism".
Henry S. Richardson (Georgetown University, Washington, DC, USA): "Mapping out Improvements in Justice: Comparing vs. Aiming".
Ingrid Robeyns (Erasmus University Rotterdam, the Netherlands): "Equality of Root Capability".
Amartya Sen (Harvard University, USA): Discussion.
Sunday, May 16, 2010
Terry Pinkard on Axel Honneth
From Professor Terry Pinkard's website, a forthcoming paper on Axel Honneth:
"Is Recognition a Basis for Social or Political Thought?" [pdf]
by Terry Pinkard
Excerpt:
"Axel Honneth’s recognition-based social and political theory has attracted much attention and for good reason. It offers a clear counterweight to the individualist theories so dominant at present, and it claims to carry forward the emancipatory project of the Frankfurt School by giving it new critical tools. Its key idea is that of mutuality (or reciprocity). Honneth wants to transform the central thesis of Hegel’s Phenomenology – that self-consciousness achieves its satisfaction only in another self-consciousness – and put it to an empirical, post-Hegelian use in a theory of recognition whose conclusion is that each of “us” can successfully be “individuals” only if others are successfully individuals. In that way, he also hopes to show that the concerns of liberal, individualist thinkers who have focused their critical attention on the fairness of the distribution of primary goods (such as, most obviously, Rawls), are expressing concerns that are themselves only intelligible (and in possible need of reform) in the larger socialpsychological context of what is required for fully mutual recognition."
Terry Pinkard is University Professor at Department of Philosophy, Georgetown University. Among his books are "Hegel’s Phenomenology: The Sociality of Reason" (Cambridge: Cambridge University Press, 1994) and "Hegel: A Biography" (Cambridge: Cambridge University Press, 2000). Pinkard is working on a new translation of Hegel’s "Phenomenology of Spirit". A draft is available for download.
"Is Recognition a Basis for Social or Political Thought?" [pdf]
by Terry Pinkard
Excerpt:
"Axel Honneth’s recognition-based social and political theory has attracted much attention and for good reason. It offers a clear counterweight to the individualist theories so dominant at present, and it claims to carry forward the emancipatory project of the Frankfurt School by giving it new critical tools. Its key idea is that of mutuality (or reciprocity). Honneth wants to transform the central thesis of Hegel’s Phenomenology – that self-consciousness achieves its satisfaction only in another self-consciousness – and put it to an empirical, post-Hegelian use in a theory of recognition whose conclusion is that each of “us” can successfully be “individuals” only if others are successfully individuals. In that way, he also hopes to show that the concerns of liberal, individualist thinkers who have focused their critical attention on the fairness of the distribution of primary goods (such as, most obviously, Rawls), are expressing concerns that are themselves only intelligible (and in possible need of reform) in the larger socialpsychological context of what is required for fully mutual recognition."
Terry Pinkard is University Professor at Department of Philosophy, Georgetown University. Among his books are "Hegel’s Phenomenology: The Sociality of Reason" (Cambridge: Cambridge University Press, 1994) and "Hegel: A Biography" (Cambridge: Cambridge University Press, 2000). Pinkard is working on a new translation of Hegel’s "Phenomenology of Spirit". A draft is available for download.
Tuesday, May 11, 2010
New interview with Axel Honneth in "Zeit Campus"
In "Zeit Campus" (May 10, 2010), an interview with Axel Honneth:
"Manchmal kommt dann ein Einfall"
Excerpts:
"ZEIT CAMPUS: Können Sie selbst erklären, warum Axel Honneth ein wichtiger Philosoph ist?
Honneth: Das ist eine unangenehme Frage, aber gut: Ich bin bekannt für eine sogenannte Theorie der Anerkennung, das heißt, ich betrachte soziale Konflikte als einen Kampf um Bestätigung, Wertschätzung und Respekt. Ein gutes Beispiel sind die Bürgerrechtsbewegung in den USA oder die Frauenbewegung. Es ging vordergründig um materielle Forderungen: die Erlaubnis, als Schwarzer in eine Theatervorstellung zu gehen oder als Frau Politikerin zu werden. Eigentlich aber handelten diese Konflikte von einem Kampf um Anerkennung. Ich glaube, dass sich alle sozialen Konflikte darauf reduzieren lassen.
ZEIT CAMPUS: Und weshalb ist Ihre Theorie wichtig?
Honneth: Wahrscheinlich aus zwei Gründen. Erstens: Man kann mit ihr moralische Fragen besser als mit anderen Theorien auf unsere Lebenswirklichkeit beziehen. Zweitens: Sie ist auch für andere Disziplinen relevant, etwa für die Soziologie oder die Politologie. [.....]
ZEIT CAMPUS: Ist die Philosophie, so gesehen, die exakteste aller Wissenschaften, weil sie auch sich selbst infrage stellt?
Honneth: Sie ist sicherlich die selbstreflexivste von allen Disziplinen, die auch ihre eigenen Prämissen und Entstehungsbedingungen mit zu Bewusstsein bringen muss.
ZEIT CAMPUS: Das klingt jetzt wieder sehr nachdenklich, wie auf dem Bild von Rembrandt.
Honneth: Ich sitze aber nicht da wie auf diesem Gemälde, denke so vor mich hin und warte, dass das Licht der Erkenntnis durch mein Fenster leuchtet. Ich sitze an meinem Schreibtisch und werde mir klar über die theoretischen Probleme, vor denen ich stehe. Manchmal kommt mir dann ein Einfall, aber der ist das Ergebnis harter Arbeit, vor allem der Arbeit des Aufschreibens von Ideen.
ZEIT CAMPUS: Wie lange kann diese Arbeit dauern?
Honneth: Lange. Ich versuche zum Beispiel bereits seit zwei Jahrzehnten, den Zusammenhang zwischen Moralprinzipien und Anerkennungskategorien zu bestimmen. Bisher ohne einen großen Durchbruch."
The interview is conducted by Justus Bender.
Axel Honneth is Professor of Social Philosophy at Goethe University and Director of the Institute for Social Research in Frankfurt am Main.
"Manchmal kommt dann ein Einfall"
Excerpts:
"ZEIT CAMPUS: Können Sie selbst erklären, warum Axel Honneth ein wichtiger Philosoph ist?
Honneth: Das ist eine unangenehme Frage, aber gut: Ich bin bekannt für eine sogenannte Theorie der Anerkennung, das heißt, ich betrachte soziale Konflikte als einen Kampf um Bestätigung, Wertschätzung und Respekt. Ein gutes Beispiel sind die Bürgerrechtsbewegung in den USA oder die Frauenbewegung. Es ging vordergründig um materielle Forderungen: die Erlaubnis, als Schwarzer in eine Theatervorstellung zu gehen oder als Frau Politikerin zu werden. Eigentlich aber handelten diese Konflikte von einem Kampf um Anerkennung. Ich glaube, dass sich alle sozialen Konflikte darauf reduzieren lassen.
ZEIT CAMPUS: Und weshalb ist Ihre Theorie wichtig?
Honneth: Wahrscheinlich aus zwei Gründen. Erstens: Man kann mit ihr moralische Fragen besser als mit anderen Theorien auf unsere Lebenswirklichkeit beziehen. Zweitens: Sie ist auch für andere Disziplinen relevant, etwa für die Soziologie oder die Politologie. [.....]
ZEIT CAMPUS: Ist die Philosophie, so gesehen, die exakteste aller Wissenschaften, weil sie auch sich selbst infrage stellt?
Honneth: Sie ist sicherlich die selbstreflexivste von allen Disziplinen, die auch ihre eigenen Prämissen und Entstehungsbedingungen mit zu Bewusstsein bringen muss.
ZEIT CAMPUS: Das klingt jetzt wieder sehr nachdenklich, wie auf dem Bild von Rembrandt.
Honneth: Ich sitze aber nicht da wie auf diesem Gemälde, denke so vor mich hin und warte, dass das Licht der Erkenntnis durch mein Fenster leuchtet. Ich sitze an meinem Schreibtisch und werde mir klar über die theoretischen Probleme, vor denen ich stehe. Manchmal kommt mir dann ein Einfall, aber der ist das Ergebnis harter Arbeit, vor allem der Arbeit des Aufschreibens von Ideen.
ZEIT CAMPUS: Wie lange kann diese Arbeit dauern?
Honneth: Lange. Ich versuche zum Beispiel bereits seit zwei Jahrzehnten, den Zusammenhang zwischen Moralprinzipien und Anerkennungskategorien zu bestimmen. Bisher ohne einen großen Durchbruch."
The interview is conducted by Justus Bender.
Axel Honneth is Professor of Social Philosophy at Goethe University and Director of the Institute for Social Research in Frankfurt am Main.
Monday, May 10, 2010
New book by Richard Rorty coming out in November
From the Columbia University Press Fall 2010 catalog:
An Ethics for Today
Finding Common Ground Between Philosophy and Religion
by Richard Rorty
Description:
Richard Rorty is famous, maybe even infamous, for his philosophical nonchalance. His groundbreaking work not only rejects all theories of truth but also dismisses modern epistemology and its preoccupation with knowledge and representation. At the same time, the celebrated pragmatist believed moral questions did not have universally valid answers, leading to a complex view of religion rarely expressed in his writings.
In this posthumous publication, Rorty, a strict secularist, finds in the pragmatic thought of John Dewey, John Stuart Mill, Henry James, and George Santayana a political imagination shared by many religious traditions. His intent is not to promote belief over nonbelief, or to blur the distinction between religious and public domains, but to locate patterns of similarity and difference for an ethics of decency and a politics of solidarity. He particularly responds to Pope Benedict XVI and his campaign against postmodern inquiry. Whether holding theologians, metaphysicians, or political ideologues to account, Rorty remains steadfast in his opposition to absolute uniformity and its exploitation of political strength.
An Ethics for Today
Finding Common Ground Between Philosophy and Religion
by Richard Rorty
Description:
Richard Rorty is famous, maybe even infamous, for his philosophical nonchalance. His groundbreaking work not only rejects all theories of truth but also dismisses modern epistemology and its preoccupation with knowledge and representation. At the same time, the celebrated pragmatist believed moral questions did not have universally valid answers, leading to a complex view of religion rarely expressed in his writings.
In this posthumous publication, Rorty, a strict secularist, finds in the pragmatic thought of John Dewey, John Stuart Mill, Henry James, and George Santayana a political imagination shared by many religious traditions. His intent is not to promote belief over nonbelief, or to blur the distinction between religious and public domains, but to locate patterns of similarity and difference for an ethics of decency and a politics of solidarity. He particularly responds to Pope Benedict XVI and his campaign against postmodern inquiry. Whether holding theologians, metaphysicians, or political ideologues to account, Rorty remains steadfast in his opposition to absolute uniformity and its exploitation of political strength.
Sunday, May 09, 2010
Conference at Northwestern with Christine Korsgaard and Elizabeth Anderson
Northwestern Society for Ethical Theory and Political Philosophy
4th Annual Conference
May 20-22, 2010, Northwestern University, Evanston
The conference is free and open to the public.
Keynote addresses:
“Reflections on the Evolution of Morality” [pdf]
Christine Korsgaard (Harvard University)
“What Is Egalitarianism?”
Elizabeth Anderson (University of Michigan)
Some of the papers:
“Should Constructivists Be Particularists?” [pdf]
Mark LeBar (Ohio University)
“The Limits of Normative Detachment” [pdf]
Nishi Shah (Amherst College)
“Everyone Desires the (Real, Not Apparent) Good” [pdf]
Agnes Callard (University of Chicago)
“What’s Wrong With Coercion?” [pdf]
Stephen White (University of California at Los Angeles)
“The State Is Not a Radio Station” [pdf]
Joanne Lau (Australian National University)
“Why Luck Egalitarians Should Condemn the Market” [pdf]
Moti Gorin (Rice University)
“Capabilities, Resources, and Spheres of Distributive Justice” [pdf]
Paul Kelleher (University of Wisconsin at Madison)
“Korsgaard and the Reality of Pain” [pdf]
David Sussman (University of Illinois at Urbana-Champaign)
4th Annual Conference
May 20-22, 2010, Northwestern University, Evanston
The conference is free and open to the public.
Keynote addresses:
“Reflections on the Evolution of Morality” [pdf]
Christine Korsgaard (Harvard University)
“What Is Egalitarianism?”
Elizabeth Anderson (University of Michigan)
Some of the papers:
“Should Constructivists Be Particularists?” [pdf]
Mark LeBar (Ohio University)
“The Limits of Normative Detachment” [pdf]
Nishi Shah (Amherst College)
“Everyone Desires the (Real, Not Apparent) Good” [pdf]
Agnes Callard (University of Chicago)
“What’s Wrong With Coercion?” [pdf]
Stephen White (University of California at Los Angeles)
“The State Is Not a Radio Station” [pdf]
Joanne Lau (Australian National University)
“Why Luck Egalitarians Should Condemn the Market” [pdf]
Moti Gorin (Rice University)
“Capabilities, Resources, and Spheres of Distributive Justice” [pdf]
Paul Kelleher (University of Wisconsin at Madison)
“Korsgaard and the Reality of Pain” [pdf]
David Sussman (University of Illinois at Urbana-Champaign)
Saturday, May 08, 2010
New book on Habermas and Lefort
Recht – Macht – Öffentlichkeit
Elemente demokratischer Staatlichkeit bei Jürgen Habermas und Claude Lefort
von Andreas Wagner
(Franz Steiner Verlag, Mai 2010)
178 Seiten
Kurzbeschreibung
Wie kann die Analyse demokratischer Staatlichkeit auch die lebensweltliche Dimension der Demokratie einbeziehen? Diese Erweiterung der Perspektive wird in der "Diskurstheorie des Rechts und des demokratischen Rechtsstaats" (Jürgen Habermas) begründet, bleibt aber methodisch schwer zu bewältigen. Andreas Wagner greift hier zurück auf die phänomenologische Theorie der Demokratie und der Menschenrechte nach Claude Lefort, die die lebensweltliche Dimension von Demokratie nicht als "kulturelle Lebensform", sondern als symbolischen Bedeutungszusammenhang rekonstruiert, der den politischen und rechtlichen Institutionen selbst zukommt. In der Zusammenschau der beiden Ansätze entwirft der Autor Grundzüge einer Demokratietheorie, die normativ aussagekräftig und dem Sinn der tatsächlichen gesellschaftlichen Praxis angemessen ist.
Inhalt
1. Einleitung
2. Jürgen Habermas’ Rechtstheorie und die Lebenswelt
2.1 Die Lebenswelt zwischen Teilnehmer- und Beobachterperspektive
2.2 Exkurs: Diskurstheorie und Intransparenz von Sprache und Schrift
2.3 Lebenswelt und Demokratietheorie
3. Claude Leforts Demokratietheorie und das Symbolische
3.1 Methodische Überlegungen: Die „Arbeit des Werkes“
3.2 Das Symbolische und das Politische
3.3 Die Demokratie und die Politik
4. Eine post-phänomenologische Diskurstheorie demokratischer Staatlichkeit
4.1 Komplementarität zwischen Institutionen und Kommunikationen
4.2 Elemente demokratischer Staatlichkeit
4.3 Differenz und Konsens
4.4 Ausblick
Andreas Wagner ist Mitarbeiter am Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen" an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Wednesday, May 05, 2010
"Contemporary Political Theory" on pragmatist political liberalism
Free issue of "Contemporary Political Theory" (vol. 9, 2010, issue 1):
Pragmatism, inquiry and political liberalism [pdf]
Matthew Festenstein
Abstract: One of the most powerful but elusive motifs in pragmatist philosophyis the idea that a liberal democracy should be understood as a community of inquirers. This paper offers a critical appraisal of a recent attempt to make sense of this intuition in the context of contemporary political theory, in what may be called pragmatist political liberalism (PPL). Drawing together ideas from Rawlsian political liberalism, epistemic democracy and pragmatism, proponents of PPL argue that the pragmatist conception of inquiry can provide a satisfying interpretation of the idea of justificatory neutrality as it appears in political liberalism. This is contrasted with Dewey’s understanding of the epistemic character of democracy, which is viewed as unacceptably sectarian. This paper identifies and criticizes the two principal lines of argument made in support of PPL: the clarification argument and the fixation argument. Neither of these lines of argument, it is argued, passes the test each sets itself. I argue that the latter closes down the epistemic openness in the justification of democracy that is central to pragmatism.
Reply to Festenstein [pdf]
Robert B Talisse
Reply to Festenstein [pdf]
Eric MacGilvray
A brief rejoinder to critics [pdf]
Matthew Festenstein
Also see:
Richard Flathman on "The realist liberalism of Bernard Williams" [pdf]
John M. Alexander on "Republican freedom and Amartya Sen's theory of capabilities" [pdf]
Pragmatism, inquiry and political liberalism [pdf]
Matthew Festenstein
Abstract: One of the most powerful but elusive motifs in pragmatist philosophyis the idea that a liberal democracy should be understood as a community of inquirers. This paper offers a critical appraisal of a recent attempt to make sense of this intuition in the context of contemporary political theory, in what may be called pragmatist political liberalism (PPL). Drawing together ideas from Rawlsian political liberalism, epistemic democracy and pragmatism, proponents of PPL argue that the pragmatist conception of inquiry can provide a satisfying interpretation of the idea of justificatory neutrality as it appears in political liberalism. This is contrasted with Dewey’s understanding of the epistemic character of democracy, which is viewed as unacceptably sectarian. This paper identifies and criticizes the two principal lines of argument made in support of PPL: the clarification argument and the fixation argument. Neither of these lines of argument, it is argued, passes the test each sets itself. I argue that the latter closes down the epistemic openness in the justification of democracy that is central to pragmatism.
Reply to Festenstein [pdf]
Robert B Talisse
Reply to Festenstein [pdf]
Eric MacGilvray
A brief rejoinder to critics [pdf]
Matthew Festenstein
Also see:
Richard Flathman on "The realist liberalism of Bernard Williams" [pdf]
John M. Alexander on "Republican freedom and Amartya Sen's theory of capabilities" [pdf]
Tuesday, May 04, 2010
New book on constitutionalism
The Twilight of Constitutionalism?
Ed. by Petra Dobner and Martin Loughlin
(Oxford University Press, 2010)
368 pp.
Description
The concepts and values that underpin traditional constitutionalism are increasingly being challenged by political realities that place substantial power beyond the state. Among the few certainties of a global economy is the growing incongruity between the political (the world of things that need to be ordered collectively in order to sustain society) and the state (the major institution of authoritative political decision-making during modern times). The consequences, and possible remedies, of this double disjunction of politics and state and of state and constitution form the centre of an open debate about 'constitutionalism beyond the state'.
The essays gathered in this collection explore the range of issues raised by this debate. The effects of recent changes on two of the main building blocks of constitutionalism - statehood and democracy - are examined in Parts I and II. Since the movement of overcoming statehood has, arguably, been advanced furthest in the European context, the question of the future of constitutionalist ideas in the framework of the EU provides the key theme of Part III. The remaining parts consider possible transformations or substitutes. The engagement of constitutions with international law offers one line of transmutation of constitutionalism (Part IV) and the diffusion of constitutionalism into separate social spheres provides an alternative way of pursuing constitutionalism in a new key (Part VI). Finally, the ability of the theory of global administrative law (examined in Part V) to offer an alternative account of the potential of jurisdictional control of global governing processes is examined.
Contents
Introduction
Part I: Constitutionalism and the Erosion of Statehood
1. Dieter Grimm: The Achievement of Constitutionalism and its Prospects in a Changed World [preview]
2. Ulrich K. Preuss: Disconnecting Constitutions from Statehood: Is Global Constitutionalism a Viable Concept?
3. Martin Loughlin: What is Constitutionalisation?
Part II: The Question of Europe
4. Tanja A. Börzel: European Governance: Governing with or without the State?
5. Fritz W. Scharpf: Legitimacy in the Multi-level European Polity
6. Sonja Puntscher: Constitutionalism and Representation: European Parliamentarism in the Treaty of Lisbon
Part III: Constitutionalism without Democracy?
7. Petra Dobner: More Law, Less Democracy? Democracy and Transnational Constitutionalism
8. Marcus Llanque: On Constitutional Membership
9. Hauke Brunkhorst: Constitutionalism and Democracy in the World Society
Part IV: Constitutional Law and Public International Law
10. Mattias Kumm: The Best of Times and the Worst of Times
11. Rainer Wahl: In Defence of 'Constitution'
Part V: Global Administrative Law: A Viable Substitute?
12. Nico Krisch: Global Administrative Law and the Constitutional Ambition
13. Alexander Somek: Administration without Sovereignty
Part VI: The Emergence of Societal Constitutionalism
14. Neil Walker: Beyond the Holistic Constitution?
15. Riccardo Prandini: The Morphogenesis of Constitutionalism
16. Gunther Teubner: Fragmented Foundations: Societal Constitutionalism beyond the Nation State
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