In "Die Zeit" (February 21, 2013), Professor Rainer Forst writes about Ronald Dworkin (1931-2013):
"Ein großer Liberaler"
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Excerpt
"Etliche seiner Werke sind bereits zu Klassikern geworden – das Buch Bürgerrechte ernstgenommen ebenso wie seine Abhandlungen über Gleichheit, den Wert des Lebens oder die Interpretation des Rechts durch den Richter Herkules. Sein Magnum Opus Gerechtigkeit für Igel konnte Ronald Dworkin vor seinem Tod vollenden; es bündelt sein philosophisches Vermächtnis. Darin greift er den antiken Spruch auf, dass die Füchse viele Dinge kennen, der Igel aber um eine große Sache weiß. Der vielfach preisgekrönte Denker Dworkin war ein Igel, auch wenn er in vielen Hinsichten schnell wie ein Fuchs war. Die eine große Wahrheit, der er sich verpflichtet sah, ist die humanistische Überzeugung, dass wir im Bereich des praktischen Urteilens nicht nur von der Wahrheit geleitet sein müssen, sondern dass diese auch eine einzige, umfassende Wahrheit ist – die von unserer Würde als Menschen.
Diese Würde erfordert es von uns als Mitmenschen, andere als Freie und Gleiche zu respektieren, und sie verpflichtet uns als Einzelwesen dazu, aus unserem Leben etwas Erfolgreiches zu machen. Das gute und das gerechte Leben sind Dworkin zufolge eine Einheit, und wer sie – etwa in der Nachfolge Kants – aufspaltet, macht einen Fehler. Den größten Fehler aber machen die vielen sophistischen Füchse, die aus dem nie endenden Streit über das Recht oder die Gerechtigkeit den Schluss ziehen, dass es hier nichts Objektives zu behaupten gibt."
Rainer Forst is Professor of Political Theory and Philosophy at Goethe University in Frankfurt, and director of the research cluster on the “Formation of Normative Orders.”
See also Rainer Forst's review of the German edition of "Justice For Hedgehogs" here: "Ein moderner Sokrates".
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