In "Die Welt" (July 30, 2012), Mara Delius interviews Karl Heinz Bohrer about his memoirs "Granatsplitter" (Hanser Verlag, 2012).
"Von der Erotik des Denkens"
Excerpt:
"Habermas war der scharfsinnige linksliberale Analytiker der Gesellschaftssituation par excellence, der sich von der Mehrheit der Utopiker strikt unterschied. Wenn auch sein wichtigstes Buch "Strukturwandel der Öffentlichkeit" damals zu einem Katechismus der linken Bewegung geworden war. Aber noch wichtiger: Habermas war die Erscheinung des freimütigen, in Deutschland so noch nie gesehenen Intellektuellen! Witzig und ernst zugleich, temperamentvoll und streng in Einem. Und: er hatte enormen Stil in seiner partiell frustrierend schwierigen Diktion. Also ein Mann voller Spannung, die mir lag."
"Von der Erotik des Denkens"
Excerpt:
"Habermas war der scharfsinnige linksliberale Analytiker der Gesellschaftssituation par excellence, der sich von der Mehrheit der Utopiker strikt unterschied. Wenn auch sein wichtigstes Buch "Strukturwandel der Öffentlichkeit" damals zu einem Katechismus der linken Bewegung geworden war. Aber noch wichtiger: Habermas war die Erscheinung des freimütigen, in Deutschland so noch nie gesehenen Intellektuellen! Witzig und ernst zugleich, temperamentvoll und streng in Einem. Und: er hatte enormen Stil in seiner partiell frustrierend schwierigen Diktion. Also ein Mann voller Spannung, die mir lag."
Karl Heinz Bohrer is Professor Emeritus of Modern German Literary History at Bielefeld University. He was editor of the monthly magazine "Merkur - Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken" 1984-2011. Among his books are "Die Kritik der Romantik. Der Verdacht der Philosophie gegen die literarische Moderne" (Suhrkamp Verlag, 1989), "Ästhetische Negativität" (Hanser Verlag, 2002) and "Selbstdenker und Systemdenker" (Hanser Verlag, 2011).
Until 1990 Jürgen Habermas published many of his essays in "Merkur". He cancelled his relations with the journal because of political disagreements about the re-unification of Germany (see here).
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